Für Helmut Kleiter und Claus Wiest (rechts) von der Narrenzunft geht es schon einige Zeit um den kommenden Narrentag. Foto: Riedlinger

Stallhalle: Potpourri aus Unterhaltung und Information. Aussteller und Veranstalter mit Resonanz zufrieden.

Rottweil - Zum "Markt der Kultur" hatte der Dachverband kulturottweil gestern in die alte Stallhalle geladen – und viele Besucher folgten diesem Aufruf.

 

Die sprichwörtliche Bühne für das Kulturleben wollte der Verband den verschiedenen Vereinen und Ausstellern bieten. Und tatsächlich folgten mehr als 20 Gruppen und Vereine der Einladung und boten für eine große Menge von Interessierten ein buntes Potpourri aus Unterhaltung und viel Information. Wie viele Zuschauer die Veranstaltung wohl anlocken würde, war im Vorfeld nicht absehbar. Manchmal spielt die Location, ein anderes Mal das Wetter oder eine parallel stattfindende Veranstaltung eine Rolle, deren Tragweite ungewiss ist. Aber nach der Eröffnung durch Walter Hölle und Jürgen Knubben wurde sehr schnell klar, dass der "Markt der Kultur" gut besucht sein wird. So gut, dass bei den Darbietungen auf der Bühne in der Mitte der Halle sogar zeitweilig zu wenig Stühle für das Publikum aufgestellt waren. Etliche ließen sich davon nicht abhalten und verfolgten die Programmpunkte im Stehen.

Zu sehen und zu hören gab es wahrlich viel Abwechslungsreiches: vom German Klaiber Trio über den am späten Nachmittag eintreffenden Topact Anne Haigis waren es vor allem die Auftritte des Flötenensembles oder des Blechbläserensembles der Stadtkapelle, die Lieder des Männergesangvereins Germania, der Mädchenkantorei, der Münstersängerknaben oder auch des Predigerchors, die für den musikalischen Part verantwortlich zeigten. Zudem wurde ausführlich die Jugendkunstschule Kreisel vorgestellt, die an verschiedenen Standorten im Landkreis präsent ist und mit Volkshochschulen und Kinder- und Jugendreferat kooperiert. Die Leiterin Friederike Hogh-Binder stellte unterschiedliche Ausstellungsstücke wie auch selbst entworfene und produzierte Kleidungsstücke vor.

Zudem gab es nicht nur Informationen von der VHS, der Bücherei oder der Musikschule – alle Aussteller warben bei den Besuchern aktiv um neue Mitglieder. Dass dies nicht nur im eigenen Dunstkreis möglich ist, zeigte der polnische Kulturverein als Teilnehmer oder auch die Initiative Gedenkstätte Eckerwald, die an die Geschehnisse in den KZ-Lagern während des Zweiten Weltkrieges erinnerten. Die Zukunft dagegen hatte das Bürgerforum Perspektive Rottweil im Blick, die mit den Besuchern ebenso angeregt über Testturm und Hängebrücke diskutierten, wie auch über viele andere Themen. Und bei der Narrenzunft laufen die Vorbereitungen für den kommenden Narrentag auf Hochtouren.

Dargeboten wurden übrigens Ausstellungsstücke oder Unterlagen an den alten Rottweiler Marktständen, die extra aus dem Fundus des Betriebshofes reaktiviert worden waren und für ein tolles Flair in der Stallhalle sorgten.

Angesichts des überaus positiven Erfolges dürfte der "Markt der Kultur" keine Eintagsfliege bleiben, sondern ganz im Gegenteil eine Fortsetzung eventuell im nächsten Jahr erfahren.