Das Mahle-Werk Rottweil – hinten links Werksleiter Norbert Dix – ehrte langjährige Mitarbeiter und bot bei der Jubilarfeier einen Einblick in seine wirtschaftliche Entwicklung. Foto: Schmidt

Unternehmen verzeichnet deutlichen Absatzrückgang. Erneut Kurzarbeit. Jubilare für Treue geehrt.

Rottweil - Nach einem hervorragenden Start ins Jahr erlebt die Firma Mahle derzeit einen deutlichen Absatzrückgang. Erst 2014 rechnet das Unternehmen wieder mit einem Anstieg.

Die Jubilar- und Rentnerfeier der Firma Mahle bot einen spannenden Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung des größten Arbeitgebers Rottweil. "Wir hängen am Tropf der Weltkonjunktur", sagte Rottweils Werksleiter, Norbert Dix. Konnte Mahle im vergangenen Jahr mit einem Rekordumsatz von sechs Milliarden abschließen, sei jetzt die schwächelnde Weltwirtschaft zu spüren, und es bliebe nur die Hoffnung, mit einem blauen Auge davonzukommen.

Die Bemühungen dafür laufen auf Hochtouren. "Stehenbleiben ist immer ein Rückschritt, wir müssen technisch innovativ sein", betonte Dix. Die Fertigungsprozesse und das Reklamationsmanagement würden verbessert, die Produktionssteuerung und der Überblick über die Werksprojekte optimiert. Für die kommenden Jahre werden neue Produkte zum Laufen gebracht und 13 Millionen Euro in neue Anlagen investiert, um damit die neuen Fertigungsprozesse für die Monoweld-Kolben auf- und die Schmiedepresse umzubauen. "Wir müssen bei jedem Produkt in der Weltspitze sein, wir müssen uns immer wieder für Neues öffnen", sagte Dix. Nur so könne Mahle sicher sein, auch in zehn Jahren noch ganz vorne mitzuspielen.

Den deutlichen Absatzrückgang bekamen auch die Mitarbeiter zu spüren. Schon im März waren 500 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen, und seit Oktober seien wieder zahlreiche Beschäftigte in Kurzarbeit, berichtete Betriebsratsvorsitzender Josef Häring. Doch seine Kritik richtete sich nicht gegen das Unternehmen. Die Politik müsse auf die Umstände reagieren, proklamierte Häring, und die Regeln zur Kurzarbeit verbessern. Häring lobte, dass wieder 16 älteren Mitarbeitern eine Ausbildung ermöglicht wurde und die hohe Zahl der Auszubildenden. Auch berichtete er zur Freude der Anwesenden, dass die Mahle-Rente ab Januar um 4,5 Prozent steigen werde. Angesichts der geplanten Innovationen sei er nicht bang um die Zukunft, sagte der Betriebsratsvorsitzende.

Dix bedankte sich bei insgesamt 19 Mitarbeitern für ihre langjährige Treue und ihr großes Engagement, ohne dass es das Mahle-Werk so nicht geben würde. Für 40 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt wurden Milan Vukobratovic, Wolfgang Dziuba, Bernd Eberhardt, Adelbert Wenger, Gerd Busch, Anto Nikolic, Albert Haas, Bernhard Banholzer, Dimitrios Gougoustamos, Karl Häsler, Manfred Rieble und Eugen Hezel. Für 25 Jahre geehrt wurden Ralf Engenhardt, Angelo Singer, Holger Singer, Andreas Fischer, Ute Mauch, Georg Rottler und Berthold Hils.