Spannende Drehtage bei der Produktion des Märchenfilms »Sterntaler«. Foto: SB

Ute Schick und Patrick Hellenbrand machen beim ARD-Film "Sterntaler" mit.  

Rottweil - Märchenfilme haben an Weihnachten Tradition. Am zweiten Feiertag lohnt es sich besonders, bei der ARD-Produktion "Sterntaler" etwas genauer hinzuschauen: Der Film wurde nicht nur im Freilichtmuseum Neuhausen gedreht, er entstand auch mit Rottweiler Beteiligung.

Während es sich die Fernsehzuschauer punkt 14.20 Uhr auf dem Sofa gemütlich machen können, fröstelt es Ute Schick beim Anblick der Filmsequenzen ein wenig. "Es war kalt. Sehr kalt", erinnert sich die Maskenbildnerin schmunzelnd an die Dreharbeiten in Neuhausen ob Eck Anfang dieses Jahres. Die Deißlingerin arbeitet freischaffend und schminkt auch immer wieder die Schauspieler des Rottweiler Zimmertheaters. Als die Bavaria-Filmstudios dort um Unterstützung anfragten, kam der Kontakt zustande.

So kam es zudem, dass sich in die Starbesetzung des Films mit Rufus Beck, Axel Prahl und Juliane Köhler auch Patrick Hellenbrand einreiht, der als Ensemblemitglied des Rottweiler Zimmertheaters bekannt ist. Er wurde kurzfristig als Vater der Märchen-Hauptfigur "Mina" engagiert und tritt zum Ende des Films in Erscheinung. Trotz des relativ kleinen Parts war es für den 45-jährigen Schauspieler eine schöne Erfahrung mit einem netten Team. "Es ist schon spannend zu sehen, mit welchem Riesenaufwand eine solche Produktion gedreht wird", sagt er.

Der Film, dessen Drehbuch sich an das Märchen der Gebrüder Grimm anlehnt, zeigt die Geschichte der elfjährigen Mina. In ihrem Dorf leben nur noch Kinder und alte Menschen, weil der hartherzige König alle Eltern schon vor Jahren verschleppt hat. Mit zwei Silbertalern macht sie sich eines Tages mutig auf den gefährlichen Weg, um die Eltern auszulösen.

Komparsen mit "Schmutz" überzogen

Dass sich Armut und Entbehrungen der Dorfbewohner auch in deren Gesichtern widerspiegeln, dafür war Ute Schick zuständig. Mit speziellen Farben wurden die Komparsen mit "Schmutz" überzogen und Falten und Äderchen betont. "Vor einer großen Szene haben wir schon im Morgengrauen angefangen insgesamt 60 Komparsen zu schminken", erzählt Ute Schick. Während des Drehs hieß es dann – warten. Denn sobald ein Härchen verrutscht, muss ein Maskenbildner zu Stelle sein.

Auch Patrick Hellenbrand musste einige Stunden warten, bis er mit seiner Szene an der Reihe war. "Und dann muss alles ganz schnell gehen." In 30 Sekunden gilt es, Ausdruck und Gefühl rüberzubringen. Mit seiner Filmtochter Mina, gespielt von Meira Durand, sei das aber kein Problem gewesen. "Die Kleine hat das Ganze super gemacht", lobt Hellenbrand.

Vom Ergebnis der Großproduktion können sich die Zuschauer nun am zweiten Weihnachtsfeiertag in der ARD selbst überzeugen. Und wer Patrick Hellenbrand lieber live sehen möchte, hat dazu ebenfalls Gelegenheit: Derzeit probt er für das Jugendstück "Big Deal", das am 14. Januar in Rottweil Premiere feiert.