Auch in Rottweil will man die Kappung der Gäubahn über Jahre hinweg unbedingt verhindern. Foto: Otto

Rottweil wendet sich im Schulterschluss mit Tuttlingen, Villingen-Schwenningen, Horb, Singen, Herrenberg und Böblingen energisch gegen eine Kappung der Gäubahnlinie über Jahre hinweg.

Kreis Rottweil - Die Anrainer-Städte der Gäubahn haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, um ihre Rechtsposition zu sichern. Das Ergebnis wurde am Mittwoch in Böblingen vorgestellt. Der Spezialist für Infrastrukturrecht an der Goethe-Universität Frankfurt, Georg Hermes, kommt zu dem Ergebnis, dass die geplante "Abbindung" der Gäubahn eines vorherigen eisenbahnrechtlichen Stilllegungsverfahrens bedarf. Trotz der noch unklaren planungsrechtlichen Situation spreche viel dafür, dass das Schicksal der Gäubahn in der mehr als fünfjährigen Übergangsphase bis zur Fertigstellung der Anbindung über den Flughafen zum Gegenstand eines gesonderten Planfeststellungsverfahrens gemacht werden müsse, bilanzieren die betroffenen Großen Kreisstädte.

Gemeinsam Interessen wahren

"Die Abhängung ist nicht so einfach zu machen", sagt Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß, der derzeit bei einer Sitzung des Städtetags in Berlin weilt. Die Gäubahn-Anrainer hätten nun deutlich gemacht, dass sie gemeinsam ihre Interessen wahren wollen. Eine Unterbrechung der Anbindung an den Stuttgarter Hauptbahnhof über viele Jahre hinweg sei nicht zu akzeptieren und bedeute für Fahrgäste der Bahn und insbesondere für Pendler erhebliche Nachteile.

Für die Anliegerkommunen bedeute dies einen Standort-Nachteil, dessen Ende nicht bestimmbar sei. In Rottweil bekommt das Thema außerdem durch die Landesgartenschau 2028, bei der der Bahnverkehr eine essentielle Rolle spielt, eine besondere Brisanz.