Das bestehende Busangebot soll kostengünstig aufgewertet werden. Symbol-Foto: © Zoran –­ stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

ÖPNV: Zusatzfahrten für den Kreis Rottweil im Bereich Oberndorf möglich

Kreis Rottweil. Das bestehende Busangebot im Landkreis Rottweil kann kostengünstig aufgewertet werden. Darüber wurde im Kreistag informiert. Der Zollernalbkreis beabsichtigt, etwa die kreis- und verbundgrenzenüberschreitende Linie 7430 Balingen – Rosenfeld – Oberndorf für zehn Jahre neu zu vergeben.

Das bisherige Angebot beim Abschnitt im Landkreis Rottweil (Bochingen – Boll – Oberndorf/ZOB) entspricht wochentags mit zehn Fahrtenpaaren dem im Nahverkehrsplan definierten Angebotsumfang. Der vorgesehene Zweistundentakt mit vier Fahrtenpaaren samstags und sonn- beziehungsweise feiertags ist allerdings noch unvollständig.

Die Planung des Zollernalbkreises soll durch eine bessere Taktung für Vorteile bezüglich der Anschlusssituation zu Zügen in Oberndorf sorgen. Statt unproduktive Standzeiten in Brittheim zu haben, könnte die Buslinie nun bis Oberndorf verlängert werden. Die Maximalvariante, der Stundentakt, empfiehlt sich laut Kreisverwaltung jedoch nicht, da die Zusatzfahrten größtenteils parallel zu den Bussen der Linie 7432 Sulz – Vöhringen verkehren würde.

Sinnvoll sei hingegen, samstags drei und sonn- beziehungsweise feiertags zwei zusätzliche Fahrtenpaare anzubieten. Das entspräche rund 5112 Kilometern pro Jahr. Zudem lasse sich mit einem Fahrtenpaar an schulfreien Tagen eine Lücke zum Stundentakt, die wochentags tagsüber besteht, schließen (1134 Kilometer pro Jahr).

Mit zwei zusätzlichen Fahrtenpaaren wochentags um 19 und 20 Uhr lasse sich zudem ein späterer Betriebsschluss am Abend realisieren. Geprüft werden muss noch, ob genug Zeit und die Genehmigung besteht, um alle Fahrten nach Oberndorf in die Oberstadt zu verlängern. Falls das so möglich wäre, entspräche es weiteren rund 8000 Kilometern pro Jahr.

Das bisherige Angebot der Linie 7430 wird im Gebiet des Rottweiler Kreises bislang ohne Betriebskostenzuschüsse des Kreises gewährleistet. Nach der Ausschreibung wird jeder Landkreis für die Angebote in seinem Gebiet selbst finanziell aufkommen müssen und wird im Gegenzug die Einnahmen aus diesem Bereich erhalten.

Ob das für den Kreis Rottweil kostenneutral bleibt, ist noch zu prüfen. Die Verwaltung geht jedoch davon aus, dass im Rahmen der europäischen Ausschreibung kostengünstige Konditionen zu erwarten sind. Für die Zusatzangebote würde ein zusätzliches Fahrzeug benötigt. Die Kosten für dieses werden bei der Umsetzung aller Verbesserungen mit rund 29 500 Euro pro Jahr kalkuliert.

Der Verwaltungsausschuss hatte bereits die Empfehlung ausgesprochen, der Kreisverwaltung zu erlauben, die Verbesserungen verbindlich zu bestellen und Zuschussvereinbarungen mit den Beteiligten einzugehen.

Christian Ruf (CDU) sprach sich für eine regelmäßige Evaluierung in Bezug auf die Auslastung aus. Eine solche sei vom Zollernalbkreis vorgesehen, meinte Landrat Wolf-Rüdiger Michel.

Norbert Swoboda (FWV) appellierte an die Kreisverwaltung, Druck auf das Verkehrsministerium bezüglich der Busverbindung nach Westen zu machen. Wenn man nach Triberg wolle, müsse man immer noch zwei verschiedene Tickets lösen. "Dass manche dann lieber das Auto nehmen, kann ja nicht Sinn der Sache sein." Das Land sei dran, versicherte die Kreisverwaltung. Grenzüberschreitende Probleme sollten dennoch stets gemeldet werden.

Georg Schumacher (CDU) äußerte Bedenken wegen der Kosten für das Zusatzangebot, von Brittheim aus noch den Weg nach Oberndorf zu machen. Bus und Fahrer hätten andernfalls Leerlauf und müssten die Zeit absitzen, hieß es von der Kreisverwaltung. Da nehme man die geringen Mehrkosten, um nach Oberndorf zu fahren, lieber in Kauf und nutze die Möglichkeit. Wenn nach der Ausschreibung eine Summe im Raum stehe, die um 20 Prozent höher als erwartet sei, könne die Ausschreibung immer noch aufgehoben werden. Die Kreisräte stimmten dem Beschluss zu.