Das Gelände der Erich-Hauser-Stiftung auf der Rottweiler SalineFotos: hakdesign / © dehweh – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Veröffentlichung: Bildband würdigt Hausers Werk im öffentlichen Raum / Skulptur und Natur

"Ich würde eigentlich am liebsten, ..., nur noch große Objekte bauen, die tatsächlich im Licht stehen, in der Natur oder Architektur", erklärte Erich Hauser im Jahr 1972 in seiner späten Schaffensphase.

Rottweil (hf). Am 15. Dezember 2020 wäre der Edelstahlbildhauer 90 Jahre alt geworden, und anlässlich des Jubiläums wurde eine umfangreiche Dokumentation seiner Kunst im öffentlichen Raum erstellt. Initiative und Herausgeber des zum Geburtstag erscheinenden Bildbandes: "Erich Hauser – Kunst im öffentlichen Raum" sind Jürgen Knubben, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender, und Wilhelm Rieber, Vorstandssprecher der Kunststiftung.

163 Plätze in 68 Städten mit Werken gestaltet

"Es gibt nur wenige Bildhauer, die den öffentlichen Raum in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1960 und 2000 so nachhaltig geprägt haben wie Erich Hauser. Mit seinen Edelstahl-Werken hat er in 68 Städten 163 Plätze künstlerisch gestaltet und Architektur ergänzt", halten die Herausgeber in ihrem Vorwort fest.

Dass es zu dieser Recherche kam, ist dem Stipendium des Sammlers der Werke Hausers Siegfried Weishaupt zu verdanken, das an die Kulturwissenschaftlerin Juliane Flittner vergeben wurde.

In mehrmonatigen Reisen an alle Stätten der künstlerischen Platzgestaltung durch Erich Hauser listete sie Kunstwerke und Städte auf, verteilt über die ganze Bundesrepublik vom Norden bis in den Süden mit Schwerpunkten in Baden-Württemberg und dem Rheinland.

Dazu kommen die 80 Nachlasswerke im Besitz und auf dem Parkgelände der Erich-Hauser-Stiftung in Rottweil.

Die Publikation mit großformatigen Fotografien der Stipendiatin konnte dank eines Leader-Förderprogramms und weiterer Kostenübernahme durch Siegfried Weishaupt erscheinen.

In seinem Begleittext reklamiert der langjährige Freund und Kenner des Werkes von Erich Hauser, Robert Kudielka, dessen "herausragende Position auf dem Gebiet der Kunst im öffentlichen Raum" in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Für Hauser war die Maßstäblichkeit in der jeweiligen Situation – wie die Skulptur "in der Natur oder in der Architektur" dasteht, sich einfügt und zugleich dagegen behauptet, das ausschlaggebende Kriterium, so Kudielka. In einem Resümee schreibt Robert Kudielka. "Die lange Reihe von Hausers Skulpturen im öffentlichen Raum spiegeln die individuelle künstlerische Entwicklung des Bildhauers wider: von den konstruktiven Anfängen in Beton und Eisenstahl – über die expressiv verschachtelten und verballten Hohlkörper der 1960er-Jahre – gefolgt von den silbrig schimmernden, lang gestreckten oder hochaufragenden Röhrenformationen der nächsten beiden Jahrzehnte – bis hin zum beschwingten, beinahe tänzerischen Stand des schlank und spitz in den Raum ausgreifenden Spätwerks". Der Bildband vermittelt einen vielfältigen und differenzierten Überblick über Hausers Kunstschaffen.

Da wegen Corona keine offizielle Präsentation in der Kunststiftung stattfinden kann, wird das Buch zum Preis von 20 Euro in der Touristinformation angeboten.