Gestern standen nicht die Künstler, sondern der Ort im Mittelpunkt: Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, bei den inszenierten Führungen das Kraftwerk zu erkunden. Foto: Schnekenburger

Inszenierte Führungen durchs Kraftwerk beim Ferienzauber wieder ausverkauft.

Rottweil - Es hat schon einen besonderen Charme, das Kraftwerk im Neckartal. Am Donnerstag standen der Bonatzbau selbst und seine spannende Geschichte beim Ferienzauber im Mittelpunkt.

Die inszenierten Führungen gehören längst zum festen Programm des Rottweiler Festivals. Und problemlos ließen sich auch gestern wieder vier einstündige Touren füllen. Das Interesse ist groß, und auch "Wiederholungstäter" kommen auf ihre Kosten. Was sicher mit der Faszination des Baudenkmals und der Geschichte von Max von Duttenhofer zu tun hat, aber auch daran liegt, dass die Nutzung der Anlage immer wieder erweitert wird, also Neues hinzu kommt. Auch der aktuelle Informationsfilm zeigt mehr an rarem Bildmaterial als die ersten Diashows.

Da steht die Inszenierung natürlich nicht nach. Auch Robert Weippert, der in der Rolle Duttenhofers aus dessen Leben, vor allem der Arbeit und den Bekanntschaften, erzählt, variiert die Szenen und die Auftrittsorte, an denen er dem Publikum in Episoden die bis heute nicht so recht wahrgenommene Bedeutung der Anlage für die südwestdeutsche Industrie nahe bringt.

Immer geschäftig, gerne charmant, jovial aber bestimmt nahm er das Publikum gestern auf Zeitreise. Schließlich, auch das eine Art Inszenierung, dürfen die Besucher selbst durch den roten Vorhang auf die Bühne treten – und in der Gegenwart ankommen.