Nur 13 von 50 Vereinen haben Bedarfswünsche geäußert. Foto: Shutterstock/Symbolbild

Belegung der Sportstätten durch Vereine spannungsfreier als erwartet. Größere Göllsdorfer Halle "nicht sinnvoll".

Rottweil - Wenn es um die Belegung der Rottweiler Hallen geht, ist oft von Druck und Engpässen die Rede. "Doch da war die Stimmung an den Vereinsstammtischen wohl schlechter, als es der tatsächlichen Situation entspricht", brachte es Stadtrat Ralf Armleder (SPD) in der gestrigen Sitzung des Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschusses auf den Punkt. Eine detaillierte Auflistung der Verwaltung und vor allem eine Umfrage des Stadtverbands Sport brachte nämlich zutage, dass es nur wenige Bedarfsmeldungen gibt. Mit der künftig kostenfreien Bereitstellung der ABG-Sporthalle soll der letzten Druck herausgenommen werden.

Die CDU hatte eine Aufstellung zur tatsächlichen Belegung der Hallen sowie eine Übersicht über den weiteren Bedarf gefordert, ebenso wie Dieter Albrecht von den Freien Wählern, der die optimale Ausnutzung der Hallenkapazitäten angezweifelt und die sinnlose Blockierung mancher Trainingszeiten vermutet hatte.

Eva Schumacher von der Verwaltung zeigte gestern die Ergebnisse auf. So habe sich im direkten Gespräch mit den Vereinsvertretern ergeben, dass alle angemeldeten Zeiten auch genutzt werden, außer bei Ausfall eines Übungsleiters oder während der Ferien. Optimierungsmöglichkeiten gebe es aber in Bezug auf die Größe des jeweils genutzten Hallenbereichs.

Bei einer Umfrage des Stadtverbands Sport zum weiteren Bedarf – dies vor allem im Hinblick auf den geplanten Hallenneubau in Göllsdorf – haben laut Eva Schumacher lediglich 13 von mehr als 50 Vereinen Bedarfswünsche geäußert, die sich teilweise durch Verschiebungen leicht lösen ließen. Um die im Besitz des Landes befindliche ABG-Halle für Vereine attraktiver zu machen, so der Vorschlag der Verwaltung, könnte dort die bisher geforderte Nutzungsgebühr entfallen. Für die auswärtigen Vereine steht die Halle dann nicht mehr zur Verfügung, neue Kapazitäten würden frei.

Dieser Vorschlag wurde von den Ausschussmitgliedern durchweg begrüßt und einstimmig abgesegnet. Damit sei nun endlich eine Gleichbehandlung gegeben, so Stadtrat Dieter Albrecht. Die entstehenden Kosten für die Stadt halten sich laut Oberbürgermeister Ralf Broß mit 3500 Euro pro Jahr im Rahmen.

Die Verwaltung versäumte nicht, darauf hinzuweisen, dass angesichts der neuen Erkenntnisse eine größere Halle in Göllsdorf "nicht sinnvoll" sei. "Wir sehen keinen Mehrbedarf", so Broß. Walter Stegmann (Freie Wähler) merkte an, dass die demografische Entwicklung außerdem eher schmelzende Mitgliederzahlen in den Vereinen zur Folge haben werde. Von künftigem Belegungsdruck bei den Rottweiler Hallen sei da nicht auszugehen.