Mit einer Glasskulptur, ähnlich der auf dem Foto aus gehärtetem Glas, teilweise durchsichtig, und etwa vier bis fünf Meter hoch und drei bis vier Meter breit, bewirbt sich Tobias Kammerer für die Gestaltung des Heimburger-Kreisels. Foto: Kammerer

Stadt plant neue Gestaltung an der Schramberger Straße - doch die Polizei rät ab. Tobias Kammerer bewirbt sich.

Rottweil - "Es ist ein Drama", sagt Lothar Huber, zuständiger städtischer Fachbereichsleiter, setzt seine Aussage aber sogleich in Anführungsstriche. Natürlich sei es kein wirkliches Drama, aber je mehr man sich dem Thema annähere, umso enger werde das Korsett. Die Rede ist von der Gestaltung des Heimburger-Kreisels.

Ein Kunstwerk auf einen innerörtlichen Kreisel zu setzen, widerspreche – anders als in Neufra, wo die Behörde den Abbau der Schwartenbrettertiere durchsetzte – erst mal keiner gesetzlichen Regelungen. Als die Gespräche mit den zuständigen Fachbereichen begannen, sei daher auch niemand auf die Idee gekommen, dass auf dem Heimburger-Kreisel keine Kunst stehen dürfe. Die Polizei aber meint genau das: Sie rät dazu, den Plan aus Sicherheitsgründen gänzlich fallen zu lassen.

Nur: Die Stadt Rottweil, oder besser, Stadtoberhaupt Ralf Broß, will auf dem Kreisel nunmal ein Kunstwerk sehen. Ebenso stellten die Freien Wähler einen entsprechenden Antrag. Also plant Huber in diese Richtung, auch wenn die Polizei nach einem Vor-Ort-Termin davon abriet. Da Huber weder weiß, wie groß das Kunstwerk werden soll, oder aus welchem Material es bestehen wird, bleibt ihm zunächst nur die Prüfung der Gegebenheiten vor Ort. Also: der Kreisverkehr mit seinen vier abzweigenden Straßen. Besonders hervor sticht auf den ersten Blick die Hausener Straße mit ihrem deutlichen Gefälle zum Kreisverkehr hin. Huber sieht hier jedoch kein großes Problem. Wie er erklärt, wurde bereits eine Fläche auf dem Kreisverkehr gefunden, die relativ unberührt bliebe, egal aus welcher Richtung ein Auto einmal nicht die Kurve kriegen sollte. Würde dort ein Kunstwerk aufgestellt, müsse nicht "mit dem Schlimmsten gerechnet werden", so Huber. Was aber nicht bedeute, dass gar nichts passieren könne.

Für die Freien Wähler müsste das Kunstwerk, sollte es verwirklicht werden, von einem Rottweiler Künstler stammen. Daher auch der Antrag. Jörg Stauss denkt dabei an Tobias Kammerer. Der "überregional renommierte Künstler" habe schon öfters versucht, eines seiner Kunstwerke auf einem Rottweiler Kreisel zu installieren, sei aber regelmäßig gescheitert. Jürgen Knubben hingegen schmückte den Hegneberg-Kreisel mit einem seiner Werke, hegt aber kein Interesse an der Gestaltung des Heimburger-Kreisels. Oberbürgermeister Ralf Broß habe ihn aber gebeten, einen Künstler vorzuschlagen, berichtet Knubben. Diesem Wunsch sei er nachgekommen, und Broß sowie Vertreter von Öl-Heimburger hätten zu der Gestaltung durch den auswärtigen Künstler – zumindest soviel verrät Knubben – bereits "ihr Wohlwollen" geäußert.

Tobias Kammerer reagiert darauf nicht überrascht, aber enttäuscht. Und hofft nun auf Befürworter aus den Reihen des Gemeinderats. Ein Entwurf für ein entsprechendes Kunstwerk kann er schon vorlegen. Allerdings kam er in der Vergangenheit mit seinen Werken nicht einmal auf die Vorschlagsliste, erinnert Jörg Stauss. Mit dem Antrag der Freien Wähler soll das erreicht werden.

Jürgen Knubben aber denkt ohnehin, dass es wohl gar kein Kunstwerk auf den Kreisel schaffen wird. Die Vorsicht von Land und Kreis sei zu groß.