Freuen sich auf Gäste: das Team im Imbiss am Test-Turm. Foto: Nädele

Imbiss auf Baustellen-Plattform eröffnet. Integratives Projekt der BruderhausDiakonie.

Rottweil - Was der Testturm auf dem Berner Feld mit dem Koch Frank Rosin im Fernsehen zu tun hat? Nun, die Antwort findet sich am Imbiss, der dort an der Baustelle am Freitag eröffnet wurde – als integratives Projekt der BruderhausDiakonie.

Freitags, an Wochenenden, an Feiertagen und bei besonderen Anlässen haben Besucher der Turm-Baustelle nun jeweils von 11 bis 16 Uhr die Möglichkeit, etwas gegen Hunger und Durst zu tun. Die Cola, die heiße Rote, ein Pizza-Baguette oder vielleicht den Becher Kaffee und etwas für den süßen Zahn reichen den Gästen Menschen mit und ohne Behinderung. Die BruderhausDiakonie betreibt den Imbiss also nach einem ähnlichen Konzept wie schon das Bistro im Mehrgenerationenhaus Kapuziner. Und: Baustellen-Besucher finden nun bei der Plattform auch eine Toilette. Den Schlüssel gibt es am Imbiss.

Mit auf der Speisenliste steht übrigens eine Currywurst. Dazu gibt es hausgemacht eine Soße nach einem Rezept von Frank Rosin. Dem ersten Gast bei der Eröffnung des Imbiss gestern kam da gleich der Gedanke, ob der Fernsehkoch wohl mal zur Qualitätskontrolle vorbeikommt und das mit einem Besuch auf der Aussichtsplattform in 232 Metern Höhe verbindet.

Dass im Auswahlverfahren der Stadtverwaltung die BruderhausDiakonie den Zuschlag erhalten hat, ist für Wirtschaftsförderer André Lomsky nicht nur eine gute Lösung, sondern eine, die gleich zwei Zwecken dient. "Die Besucherplattform lädt so mehr als bisher schon zum Verweilen und Entspannen ein." Hinzu kommt für Lomsky "die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am öffentlichen und damit auch wirtschaftlichen Leben".

Den Gedanken, dass am Turm ein Imbiss fehlt, kam Iris Wößner von der BruderhausDiakonie bei einem privaten Besuch auf der Baustelle. Sie sprach mit Kollegen darüber und erfuhr schließlich – nur wenige Tage vor Fristablauf – vom Interessenbekundungsverfahren der Stadt. "Wir sind also dazu gekommen, wie die Jungfrau zum Kind", scherzt Wößner.

Die ersten Gäste waren gestern Bauarbeiter, aber auch Baustellenbesucher und Teilnehmer einer Führung erfreuten sich schon am Essensangebot und den Sitzgelegenheiten. Die Mannschaft im Imbisswagen ist gespannt, was das erste Wochenende bringt. Bei 20 000 Besuchern, die alleine in den Monaten März, April und Mai gezählt wurden, ist das Potenzial entsprechend.

Getüftelt wird übrigens noch an einem Namen. "Imbiss am Turm" ist bislang bei der BruderhausDiakonie der Arbeitstitel.