Ganz nach dem Motto "Jedem zur Freud und niemand zu Leid" wurde geklepft und gefachsimpelt. Foto: Franziska Kimmich

80 junge Klepfer treten beim Kräftemessen an. Kinder und Jugendliche sammeln Punkte.

Rottweil - Bereits seit dem Abstauben am Heiligdreikönigstag klepft es wieder in den Gassen Rottweils, die jungen Peitschenschwinger sind unterwegs. Doch am vergangenen Samstag wurden die Klepfer besonders laut: es klar, die Besten zu ermitteln.

Das Kinder- und Jugendreferat (KiJu) Rottweil veranstaltete gemeinsam mit der Narrenzunft und Schuhmachermeister Karl-Heinz Auch den 20. Klepfer- Wettbewerb vor dem Alten Rathaus. "2001 fand der Wettbewerb das erste Mal statt, damals am Münsterplatz und mit Schneeregen", erinnerte sich Auch zurück. Gemeinsam mit dessen Ehefrau Bettina Auch und Sandra Heitel vom KiJu stellten sie die Veranstaltung auf die Beine. 80 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren maßen ihr Können mit der "Goaßl", der Peitsche aus Weidenruten, geflochtenem Leder und dem knallverursachenden Zwick. Und wie man nun misst, wer das meiste Zeug zum Treiber eines Rottweiler Rößle hat, dafür hatten die Organisatoren pfiffige Ideen: Mit Hilfe von Laufkarten sammelten die Kinder und Jugendlichen an verschiedenen Stationen Punkte, die am Ende von der Jury ausgewertet wurden. Die Federständer-Station hatte es in sich: unter den beobachtenden Augen von zahlreichen Zuschauern schossen die potenziellen Treiber die Federn von der Stange.

Ein Dezibel-Messgerät verriet die Lautstärke des schallernden Knalls des Zwicks, wobei es der lauteste auf 108 Dezibel brachte. Dies sei mit einem Presslufthammer, der etwa 110 Dezibel laut ist, zu vergleichen, brachte Bettina Auch das Publikum zum Staunen. Bei der nächsten Station wurden die Goaßl von Karl-Heinz Auch persönlich auf Mängel inspiziert und das Fachwissen der Jungen abgefragt. Dabei bekamen die Klepfer zahlreiche Tipps mit auf den Weg, was unter anderem die Pflege der Peitschen beinhaltete. Im Anschluss fand das freie Klepfen statt.

Gleich mehrere Goaßlschwinger auf einmal traten jeweils in die Mitte und ließen es krachen. Ganz nach dem Motto "Jedem zur Freud und niemand zu Leid" wurde geklepft, gefachsimpelt und die Verköstigung durch die Eichdorfschule genossen. Die Siegerehrung brachte am Ende des Tages folgende Preisträger hervor: In der Altersklasse Sechs- und Siebenjährigen kamen Hannes Leins auf den ersten, Oskar Haas auf den zweiten, Fabian Patzler auf den dritten und Sebastian Roth auf den vierten Platz. Bei den Acht- bis Zehnjährigen belegte Chris Heinze den ersten, Yannic Niebann den zweiten, Xaver Jauch den dritten und Tom Heimburger den vierten Platz.

In der Gruppe der Elf- und Zwölfjährigen belegte Emil Armleder den ersten, Roman Gavrilov den zweiten, Ali Hamade den dritten und Emil Stephan den vierten Platz. In der Altersklasse der 13- bis 15-Jährigen belegte Joshua Hummel den ersten, Maximilian Lutz den zweiten, Eliah Hummel den dritten und Ruben Ehrenberger den vierten Platz.