Kindergartenplätze in Rottweil werden knapp, jetzt muss nach Lösungen gesucht werden.Foto: Büttner Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Fraktion fordert sofortiges Handeln / Bürgermeister Ruf: Haben bereits Liegenschaften im Auge

Rottweil. Dass die Kindergartenplätze in Rottweil knapp werden (wir berichteten) treibt den Gemeinderat um. Die CDU forderte am Mittwoch schnelle Lösungen. Stadträtin Monika Hugger machte in einem flammenden Appell auf die "sehr ernste Lage" aufmerksam.

Unterm Strich stünde nur noch ein Überhang von acht Plätzen für das kommende Kindergartenjahr. In vergangenen Jahren seien es rund 170 gewesen. Sie prognostizierte, dass bei den Drei- bis Sechsjährigen 200 bis 250 Plätze fehlen würden, dies könne man den Eltern kaum vermitteln. Man müsse nun dringend das Problem entschärfen und nach provisorischen Lösungen suchen. Die Finanzen seien hier nachrangig. "Kinderbetreuung ist Pflichtaufgabe, keine Kür."

Bürgermeister Christian Ruf versicherte, dass die Stadt von der Entwicklung nicht völlig überrascht wurde und sich bereits intensiv nach Möglichkeiten umschaue. Man habe die ein oder andere Liegenschaft im Auge, die für Entlastung sorgen könne. Er verwies außerdem auf die Anstrengungen der vergangenen Jahre. Auf eine Betreuungsquote von knapp 65 Prozent könne Rottweil im Vergleich zu anderen Kommunen stolz sein.

Ja zu Modellwechsel

Der Rat stimmte einer Gebührenerhöhung ab September, aber auch einem Wechsel auf das württembergische Abrechnungsmodell ab 2021 zu. Auch einem Antrag von SPD+FFR zur stärkeren Ermäßigung für Familienpassinhaber wurde zugestimmt, ebenso wie einer Modifizierung in Sachen Leitungsfreistellung und einer Abstufung derselben, beantragt von SPD+FFR.

Die Beschlüsse führen zu Mehrkosten von insgesamt rund 400 000 Euro. Die Gegenfinanzierung ist noch ungeklärt.