Eine Braut setzt ihre Unterschrift unter die Heiratsurkunde. In Rottweil passiert das über die Fasnetstage allerdings nicht – trotz der besonderen Termine. Foto: adobe.stock_maria.sbytova

Null Trauungen in Stadt. Schmotziger überstrahlt alles andere. Auch keine Anfragen für 22.2.2020.

Rottweil - Besondere Hochzeitsdaten sind bei Paaren beliebt. Diese Woche gibt es gleich zwei davon: der 20.2.2020 und der 22.2.2020. Doch während sich beispielsweise auf dem Münchner Standesamt am heutigen Donnerstag 36 Paare die Klinke in die Hand geben, ist die Zahl der Trauungen in Rottweil gleich Null. Der Grund liegt auf der Hand: Es ist der Schmotzige - und damit Ausnahmezustand in der Stadt.

"Wir hatten keine Anfrage für diesen Tag", berichtet Hermann Leins, Abteilungsleiter Bürgerbüro. Der erfahrene Standesbeamte, der schon viele Paare getraut hat, sagt klar: "An dem Tag würde ich in Rottweil auch nicht heiraten." Der Fasnetstrubel überstrahle da doch alles andere. "Wir hätten es gemacht, wenn ein Paar den Termin gewollt hätte - allerdings mit dem deutlichen Hinweis, dass es gewisse Einschränkungen gibt."

Fasnet überstrahlt alles

Die Paare scheinen sich dessen bewusst zu sein, denn auch für die Folgetage, den sonst für Trauungen üblichen Freitag und den Samstag - mit dem Datum 22.2.2020 für Eheschließungen prädestiniert -, gab es in Rottweil keine Anfragen.

"Am Fasnetsfreitag machen wir von vorneherein schon immer einen Strich in den Kalender", sagt Leins. Da besuchen traditionell die Schmotzigen-Gruppen das Rathaus, das Tagesgeschäft "läuft da nebenher", sagt er. Zu einer Trauung passe der Trubel einfach nicht.

Ganz klar: Die Fasnet spielt in Rottweil eben eine ganz besondere Rolle - das kann man sich anderswo, beispielsweise in Speyer, vermutlich nicht vorstellen: Dort waren die Trauungstermine für den heutigen Donnerstag schon sieben Monate im Voraus vergeben.