Parken auf zwei Ebenen: So in etwa sieht die jetzige Lösung in der Bahnhofstraße aus. Foto: Nädele, Montage: Obergfell Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Konstruktives Gespräch der Parkierungsgruppe / Schlankes Konzept geht auf CDU-Vorschlag zurück

In der seit Jahren geführten Debatte um ein Parkhaus gegenüber der Villa Duttenhofer zeichnet sich eine Lösung ab. Diese geht auf einen Vorschlag der CDU-Stadtratsfraktion zurück. Demnach ist das große Parkhaus vom Tisch. Es soll dennoch 70 neue Plätze geben.

Rottweil. Die von der Stadtverwaltung favorisierte große Lösung – ein Parkhaus in der Bahnhofstraße mit mehreren Stockwerken und für mehrere Millionen Euro – wird nicht weiterverfolgt. Jetzt soll es eine schlanke Lösung geben, die auf einen Vorschlag der CDU-Fraktion im Gemeinderat von Mitte Januar zurückgeht. Demnach soll der jetzige Interimsparkplatz in der Bahnhofstraße ein Untergeschoss erhalten. Die Zu- und Abfahrt würde über die Bahnhofstraße erfolgen. Aus der jetzigen Interimslösung, die es nach dem Abbruch des bestehenden Gebäudes seit ein paar Monaten gibt, soll eine dauerhafte werden. Die Fläche müsste entsprechend aufbereitet werden. Das wäre die zweite Parkebene, die von der Ruhe-Christi-Straße aus angesteuert werden kann. Dadurch könnten insgesamt zusätzlich 70, bei geschickter Planung möglicherweise sogar 80 neue Stellplätze geschaffen werden.

Das wäre in etwa die Menge an neuen Plätzen, die der Gewerbe- und Handelsverein fordert, um ein bequemeres Einkaufen für Kunden der Innenstadtgeschäfte zu ermögliche. Diese Lösung wird – nach bisheriger Schätzung – auf unter eine Million Euro taxiert. Zusätzlich soll eine Überdeckelung des Parkplatzes Groß’sche Wiese geprüft werden. Hier könnten bis zu 180 weitere Kfz-Abstellmöglichkeiten entstehen.

Das hat der Schwarzwälder Bote aus Teilnehmerkreisen der Parkierungsgruppe erfahren, die in dieser Woche getagt hat. Daran teilgenommen haben unter anderem Vertreter der Stadtverwaltung (darunter Bürgermeister Christian Ruf und Lothar Huber, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung), Thomas Schlipf von der Gruppe "Aktiv für Rottweil" (Afro), Henry Rauner (Bürgerforum Perspektiven Rottweil), die Spitzenvertreter des Gewerbe- und Handelvereins, Detlev Maier und Karin Huonker, sowie die Stadträte Günter Posselt (CDU), Arved Sassnick (SPD), Hubert Nowack (Grüne), Michael Gerlich (FDP) und Heide Friederichs (FFR).

Erledigt hat sich damit die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Variante, die einen fünfgeschossigen Bau in der Bahnhofstraße 1, also unmittelbar gegenüber der Villa Duttenhofer, vorsah. Dagegen hatte es öffentlich und vor allem von Anliegern Kritik gehagelt. Auch wegen der Kosten, die, je nach Variante, bis zu dreieinhalb Millionen Euro betragen hätten.

Nicht mehr in Erwägung gezogen wird zudem eine Verschwenkung der Ruhe-Christi-Straße. Ein weiterer Vorteil ist, dass man nun ohne Grenzbelastung der Anrainer-Grundstücke, etwa der Tanzschule Herzig, auskommt. Somit entfielen langwierige Verhandlungen mit den Nachbarn, die Gefahr juristischer Auseinandersetzungen könnte man so aus dem Weg gehen. Sitzungsteilnehmer berichten von einer überaus konstruktiven und sachlichen Atmosphäre. Indes: Entschieden ist noch nichts. In der Ältestenratssitzung am Dienstag soll vereinbart werden, wann das Thema im Gemeinderat behandelt und beschlossen werden soll.