Für die Kalenderwochen 16 und 17 hatte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz den 14 Bewerbern den Besuch angekündigt und wird auch in Rottweil vorbeischauen. Foto: © grafikplusfoto – stock.adobe.com

Auf Bewertungskommission des Landes wartet straffes Programm. Besuch ist für Mitte April angekündigt.

Rottweil - Ein straffes Programm wartet auf die Bewertungskommission, die sich in den Kommunen umschaut, die sich für die Jahre 2026 bis 2030 um eine Gartenschau bewerben. Und für Rottweil zeichnet sich ab: Mitte April gilt es.

Für die Kalenderwochen 16 und 17 hatte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz den 14 Bewerbern den Besuch angekündigt. Vor Ort geht es dann jeweils darum, auf die Defizite hinzuweisen und darzustellen, welche positiven Impulse das Landesprogramm "Natur in Stadt und Land" hier in der ältesten Stadt des Landes auslösen könnte.

In der Region sind neben Rottweil etwa auch Sulz, Schramberg und Tuttlingen im Rennen. Auf die Teilnehmer der Kommission dürfte daher ein umfangreiches Programm warten, das auch nicht an einem Tag abgearbeitet werden kann, denn laut Ministerium stehen jeder Kommune bis zu zweieinhalb Stunden zur Verfügung, um ihre Ambitionen zu untermauern und nachhaltig Eindruck zu machen.

Es dürfte Schlag auf Schlag gehen, und dann wartet schon die nächste Kommune, die sich der etwa zehnköpfigen Kommission präsentieren will. In der Region ist die Jury so mindestens an zwei Tagen unterwegs.

Am Mittwochabend bringt die Stadtverwaltung die Mitglieder des Gemeinderats auf den aktuellen Stand in Sachen Gartenschau-Bewerbung. Um 17 Uhr beginnt die Sitzung im Neuen Rathaus.

Als Oberbürgermeister Ralf Broß im Dezember die Unterlagen in Stuttgart abgegeben hat, rührte er bereits die Werbetrommel: "Eine Landesgartenschau wäre bei den Menschen in Rottweil in guten Händen", sagte Broß zu Marc Calmbach, der die Bewerbung seitens des Ministeriums in Empfang genommen hat.

Der neue Testturm mit Aussichtsplattform, die geplante Justizvollzugsanstalt oder der Bau einer Fußgänger-Hängebrücke über das Neckartal setzten positive Impulse für die Stadtentwicklung. "Doch Rottweil hat nach wie vor beträchtliche städtebauliche Defizite", machte Broß deutlich: ohne Hilfe wird die Stadt diese nicht beseitigen können. Das Förderprogramm biete Rottweil zur richtigen Zeit die Chance, die Stadt nachhaltig weiterzuentwickeln.

Den Termin für den Besuch der Bewertungskommission vor Augen, bereiten sich die Protagonisten in Rottweil darauf vor, wie der Kern des Konzepts möglichst überzeugend dargelegt werden kann: Es dürfte um die Reaktivierung des stark beeinträchtigten Grüngürtels um die mittelalterliche Kernstadt gehen, darum, den Rottweiler Bürgern ihren Neckar wieder erlebbar zu machen und das von Industrie- und Gleisanlagen zerschnittene Neckartal für sie als Erholungsraum zurückzuerobern.

Mobilitätslabor in Rottweil

Wege für eine nachhaltige Stadtentwicklung hat der Oberbürgermeister bei der Abgabe der Bewerbung schon angesprochen: "Innovative Mobilitätslösungen haben wir bereits heute in die Konzeption einbezogen", verwies Broß auf die Idee, in Rottweil als kommunalem Mobilitätslabor Fortbewegungsmöglichkeiten der Zukunft zu erproben.

Dass nicht nur der Gemeinderat einstimmig hinter der Bewerbung steht, sondern das Projekt auch bei den Bürgern breite Unterstützung findet, wird ein weiteres Thema sein, das der Delegation aus Stuttgart vermittelt werden muss.

Auf die Bereisung der Bewerberstädte folgt die fachliche Gesamtbewertung, bei der neben dem Votum der Fachkommission auch die berührten Ressorts mit einbezogen würden, wie der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in einer Pressemitteilung erklärte. Noch vor der Sommerpause soll diese Bewertung abgeschlossen sein. "Die endgültige Entscheidung, welche der vorliegenden Bewerberstädte den Zuschlag erhält, trifft der Ministerrat", so Hauk.

Folgende Städte und Gemeinden haben sich neben Rottweil für eine Landesgartenschau oder Gartenschau im Zeitraum von 2026 bis 2030 beworben: Bad Mergentheim, Ellwangen, Ludwigsburg, Rottenburg, Tuttlingen, Schramberg, Ulm (alle Landesgartenschau), Vaihingen an der Enz (Landesgartenschau oder Gartenschau), Altensteig, Bad Urach, Engen, Gaildorf und Sulz (alle Gartenschau).