Stefan Teufel, CDU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter, bedankt sich bei Sabine Rösner für ihren Vortrag samt Diskussion über die Situation der Lehrerversorgung im Schulamtsbezirk. Foto: CDU Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Der CDU-Kreisvorstand im Gespräch mit Schulamtsleiterin Sabine Rösner

Kreis Rottweil. Der ländliche Raum hat ein schlechtes Image, und die jungen Lehrer gehen lieber in die Ballungszentren – so die Diagnose, mit der die Leiterin des Staatlichen Schulamts Donaueschingen, Sabine Rösner, den CDU-Kreisvorstand im Gasthaus Kreuz in Schramberg-Oberreute über die Situation der Lehrerversorgung im Kreis Rottweil informierte.

Zwar habe sich die Lehrerversorgung in diesem Schuljahr gegenüber den vergangenen verbessert, sagte sie bei dem Gedankenaustausch, "doch haben wir keinerlei Reserve, keinen Puffer bei Ausfällen." Und diese werden ihrer Meinung nach kommen: Krankheiten und Schwangerschaften seien die häufigsten Gründe für die zu erwartenden Engpässe.

Welch umfangreiches Puzzlespiel vor jedem neuen Schuljahr notwendig ist, um die Schulen in den 41 Kommunen im Schulamtsbezirk, der die Landkreise Rottweil und Schwarzwald-Baar-Kreis umfasst, mit 2600 Lehrerkräften, 125 000 Schülern, 1200 Klassen und 40 000 Wochenstunden zu versorgen, erläuterte Rösner eindrücklich. Und auch, dass die Prognosen für die Schülerzahlen zum Beginn der Planungen "nie stimmen." Auch wegen der heutzutage viel stärkeren Fluktuation von Familien.

Mindestens zwei Imageprobleme sind es, mit denen diese Region konfrontiert sei: Junge Lehrer wollen lieber in die Stadt, etwa nach Freiburg oder Karlsruhe, und der Lehrerberuf als solcher hat keinen hohen Stellenwert.

Was also ist zu tun, wenn Junglehrer, weil sie noch nicht verbeamtet sind, die freie Berufswahl haben? Werben, die persönliche Ansprache, die Vorteile dieser Region aufzeigen, nannte Rösner ein Beispiel. Und wenn die Schulamtsleiterin geradezu begeistert davon sprach, "dass wir in diesem Jahr ganz tolle Leute bekommen haben", dann tue sich doch etwas. Dennoch: Das gesellschaftliche Problem der Wertschätzung des Lehrerberufs und ein heutzutage verändertes Freizeitverhalten junger Leute wurden als Probleme identifiziert.

"Wir bleiben dran", sagte Stefan Teufel, CDU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter, und bezeichnete die im Doppelhaushalt beschlossenen Verbesserungen für Schulleiter im Grundschulbereich als eine wichtige Maßnahme. Dass der Kreis Rottweil vom Schulhausförderprogramm in einer Höhe von neun Millionen Euro in ganz besonderer Weise profitiere, sei ein Indiz dafür, dass sich der Einsatz lohne.