Landwirtschaft: BUND und VHS veranstalten Expedition zum Bioland-Bauernhof Jauch in Hausen
Trotz des kalten und regnerischen Wetters machten sich mehr als 20 Teilnehmer der BUND-Ortsgruppe Raum Rottweil auf den Weg zu den zwei Hühnermobilen der Familie Jauch in Hausen.
Rottweil-Hausen. Die Mobile stehen in unmittelbarer Nähe zur Maximilian-Kolbe-Schule, denn zum einen helfen die Schüler beim Betreuen der Hühner, zum anderen ist die Schulmensa auch Hauptabnehmer der Eier. So bekommen die Kinder die Landwirtschaft ganz nah vermittelt.
Zunächst galt die Aufmerksamkeit den Hähnen, schildert die BUND-Ortsgruppe in einer Mitteilung. Um Ruhe im Gehege zu haben, waren die Hähne von den Hühnern getrennt worden. Es war erstaunlich zu sehen, wie friedlich es dort zugeht, "hätte man doch bei mehr als 100 Hähnen am gleichen Platz mehr Lautstärke und Ränkespiele erwartet", schreibt die NABU-Gruppe.
Prächtig stolzieren die Hähne über die Wiese, nicht ahnend, dass ihr Leben schon in wenigen Tagen beendet sein wird – als Hähnchenfleisch für die Gastronomie. "Kein Grund für Traurigkeit, denn sie durften ein knappes Jahr in schöner Umgebung leben – im Gegensatz zu ihren Brüdern aus der Massentierhaltung, die direkt nach dem Schlupf getötet werden", heißt es in der Mitteilung weiter.
Darum geht es der Familie Jauch: Kein Tier ist nutzlos, nur weil es männlich ist. Daher verfolgen die Landwirte das sogenannte Bruderhahnkonzept. Damit alle Küken am Leben bleiben dürfen, bedarf es zunächst ganz anderer, robuster Hühnerrassen, welche Eier legen und Fleisch produzieren sowie einer ganz anderen Haltungsform als in der herkömmlichen Hühnerzucht. Dadurch ist auch mehr Futter und somit eine völlig andere Kalkulation vonnöten, erfuhren die Teilnehmer.
Keine Frage unbeantwortet
Wie sich die Haltung auf die Qualität und den Geschmack der Eier auswirkt, wurde den Besuchern ausführlich erläutert. Keine Frage blieb unbeantwortet. Selbst wie Hühner riechen oder wie sich ein Huhn fangen und auf den Arm nehmen lässt, wurde an Ort und Stelle geklärt. Es war ein tierisches Vergnügen für Jung und Alt.
Die Bauernhofexpedition war Teil einer Veranstaltungsreihe des BUND Raum Rottweil und der VHS Rottweil zum Thema "Unser täglich Fleisch". Bei der nächsten Veranstaltung "Schlachtung mit Achtung" am Montag, 19. Oktober, geht es um Missstände und Lichtblicke, über die aufgeklärt und diskutiert wird.
Weitere Informationen: www.bund-rw.de