Finale nach Maß: Am Samstagabend begeistert Tomasz Stanko mit seinem Quartett die Jazzfans in der Alten Stallhalle. Foto: Schnekenburger

Finale nach Maß: Der polnische Trompeter begeistert mit seinem Quartett die Jazzfans in der Alten Stallhalle.

Rottweil - Das war noch einmal ein Abend: Mit dem Tomasz Stanko Quartet endete am Samstagabend das 27. Rottweiler Jazzfest.

Das letzte Konzert bei diesem Festival wendete sich an die ausgesprochenen Jazzfreunde. Der polnische Trompeter Tomasz Stanko steht für Musik, die seltsam beseelt scheint, die, auch wenn die Melodielinien nur zart getupft sind, den Raum erfüllen, das Publikum einnehmen. Es ist eine reduzierte Musik. Nichts scheint überflüssig, jeder Ton, jede Zäsur, jede Bewegung aus dem regelmäßigen Metrum durchdacht. Und gleichzeitig wirkt es, als würde alles gerade entstehen. Solche Dissonanz garantiert gewissermaßen Spannung und Konzentration. Sie braucht sich nicht hinter technischer Virtuosität zu verstecken. Und noch einmal verblüffen Stanko und seine Band, Marcin Wasilewski (Klavier), Slawomir Kurkiewicz (Bass) und Michal Miskiewicz (Schlagzeug): Es wird nicht zelebriert, nicht verbissen gespielt. Diese Konzentration entstammt einer erstaunlichen Lockerheit.

Damit ist das Rottweiler Jazzfest 2014 Geschichte. Die 140 Helfer, die zwischenzeitlich schön durchmischt Generationen repräsentieren, müssen sich bis nächstes Jahr neue Aufgaben suchen – und die Musikfreunde dürfen sich schon freuen.