Schömberger Unternehmen will mit Aussichts-Büro punkten. Ferienzauber für Firma kein Problem.
Rottweil - Noch bis 14. September können Interessierte ihr Angebot für den Rottweiler Wasserturm abgeben. Das Schömberger Unternehmen "Mawa-Solutions" hat seines gestern auf den Weg gebracht.
Die Energieversorgung Rottweil (ENRW) will ihren ungenutzten Wasserturm verkaufen: meistbietend, aber für mindestens 160 000 Euro und an den Bieter mit dem besten Konzept. Dabei soll eines gewährleistet sein: dass der Ferienzauber am Fußes des Wasserturms weiterhin stattfinden kann. Die Aussicht, dass dies mit einem neuen Besitzer schwierig werden könnte, hatte den Ferienzauber-Machern zuletzt Sorgen gemacht.
Das Interesse am Wasserturm sei riesig, berichtete ENRW-Sprecher Jochen Schicht kürzlich auf Nachfrage. Zu den Bietern und ihren Konzepten wollte er damals nichts sagen. Einer, der sein Angebot nach eigenen Angaben gestern übermittelt hat, ist Heiko Maier. Er ist geschäftsführender Gesellschafter des IT-Unternehmens Mawa-Solutions. Firmensitz ist am Schömberger Marktplatz. Noch. Denn dort hapere es mit der Internetverbindung. Schnelles Netz über Glasfaser ist nicht zu haben. Das sei auch der Grund, warum "Mawa-Solutions" bereits in Hamburg ein Rechenzentrum aufgebaut habe.
Jetzt zieht es Maier und seine Kollegen, geht es nach ihnen, in den Rottweiler Wasserturm. In den bisherigen Wassertanks könnte ebenfalls ein Rechenzentrum entstehen, darüber hinaus sollen Büros für bis zu 20 Mitarbeiter – derzeit besteht das Team aus zehn – auf dem Turm Platz finden. "Die Fläche würde das hergeben", meint Maier. Das Büro mit Aussicht soll einen positiven Nebeneffekt haben: "Unsere Idee ist, mit einem attraktiven Arbeitsplatz den ein oder anderen aus der Region gewinnen zu können", erklärt er.
Drei Geschäftsfelder gehören zu "Mawa-Solutions": zum einen habe das Unternehmen eine Software zu Zeiterfassung entwickelt, zum anderen spielt die Beratung von Firmen, wobei auf IT-Sicherheit ein Schwerpunkt liegt, eine große Rolle. Drittes Standbein sind die Rechenzentrumsdienstleistungen – derzeit noch auf Hamburg konzentriert.
Den Ferienzauber am Wasserturm kennt Heiko Maier gut, bisher aber nur als Besucher. Für ihn wäre es überhaupt kein Problem, wenn oben im Turm gearbeitet und unten im Sommer gefeiert würde, sagt er. Dass der Ferienzauber bleibt, wo er ist, da spreche aus seiner Sicht überhaupt nichts dagegen. "Im Gegenteil." Ginge es nach Maier, hätte er am liebsten schon Kontakt mit den Machern aufgenommen und mit einem Architekten den Turm besichtigt. Sein Unternehmen habe kaum Kundenverkehr, außerdem ist morgens, bei Arbeitsbeginn, ja noch keine Ferienzauberzeit. "Und auf dem Heimweg können wir ja auch noch ein Glas Wasser trinken", meint Heiko Maier scherzend.