Die Rottweiler Innenstadt soll grüner werden. (Symbolfoto) Foto: pixabay

Pflanzen sind klein genug, um die Häuseransichten nicht zu sehr zu beeinträchtigen Mehrheit ist dafür.

Rottweil - Der Kompromiss scheint gefunden: Die historische Innenstadt wird mit Bäumen ausgestattet. Sie sind mobil und klein genug, um die pittoresken Häuseransichten nicht zu sehr zu beeinträchtigen.

Mehr Grün in die Innenstadt - das ist die Absicht eines Vorstoßes der CDU-Fraktion. Mehrere Male bereits haben sich Gemeinderat, Ausschuss und Verwaltung mit dem Thema befasst. Zuletzt, Ende September, machte die Verwaltung einen Vorschlag, der jedoch bei Monika Hugger (CDU) nicht so gut ankam. Sie wünschte sich angesichts des möglichen Auswuchses der vorgestellten Bäume auf zwölf Meter etwas Kleinwüchsigeres.

Das bekamen sie und ihre Kollegen in der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses präsentiert. Alles wird nun etwas kleiner, wie Micha Sonnenfroh vom Stadtplanungsamt zeigte. Anstatt der mobilen Pflanzkübel von 2,5 auf 3,5 Metern soll es nun auch die Variante mit zwei auf zwei Metern tun. Weniger Platz für das Wurzelwerk bedeutet auch weniger Wuchs. Die Bäume sollen nun höchsten fünf bis sechs Meter in die Höhe wachsen.

Vier verschiedene Baumarten gibt es

Vier unterschiedliche Arten wurden vorgestellt: Lederhülsenbaum, Feld-Ahorn, Winterlinde und Blumenesche. Alle vier sollen nach dem Willen der Mehrheit des Ausschusses verwendet werden. Da es fünf Standorte und Pflanzkübel gibt, wird es eine Baumart zwei Mal geben.

Der Sorge, durch das reduzierte Raumangebot für das Wurzelwerk könnten die Bäume Schaden nehmen, trat Sonnenfroh entgegen. Das Projekt ist langfristig angelegt, die Bäume könnten gut und gerne 50 Jahre alt werden. Die Mobilität der Tröge ist indes eingeschränkt. Nur mittels eines Lastwagenkrans können sie transportiert werden. Spontane Platzierungswünsche zu erfüllen, dürfte schwierig sein. Sie sind sowieso kaum möglich, da die fünf Standorte in der Hochbrücktorstraße fix sind. Andere Plätze, die die Bäume schmücken könnten, fallen aus.

64 000 Euro kostet das Projekt. Über das EU-Förderprogramm Leader - damit werden Vorzeigevorhaben im ländlichen Raum gefördert - könnte es Zuschüsse geben. Die Stadt würde dann selbst noch 30 000 Euro aufbringen müssen. Der Leader-Ausschuss Oberer Neckar hat bereits der Förderung zugestimmt, allerdings steht noch eine finale Freigabe durch das Regierungspräsidium aus.

Der Ausschuss stimmte dem Baum-Projekt in der Innenstadt mehrheitlich zu. Eine der Gegenstimmen kam von SPD-Stadtrat Jürgen Mehl. Er hatte schon bei der Gemeinderatssitzung vor zwei Wochen gesagt, mobile Bäume seien etwas "Kropfunnötiges". Dieses Mal wiederholte er seine Kritik. Er äußerte, die "Alibi-Bäume" würden die Stadt nicht grundsätzlich verbessern.