Hier soll mit der Sperrung der B 27 möglichst kein Schleichweg nach Göllsdorf entstehen. Der Ortschaftsrat spricht sich deshalb für eine Einbahnregelung aus. Foto: Otto Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Göllsdorfer Ortschaftsrat lehnt Sperrung wegen B 27-Arbeiten knapp ab

Zuerst mal abwarten oder besser gleich einen Notfallplan parat haben? Vor der anstehenden Sperrung der B 27 bereitet sich der Ortschaftsrat auf die Umleitungsregelung vor.

Rottweil-Göllsdorf. Die Baustelle, die ab April zwischen Rottweil und Neukirch für sechs Monate erwartet wird, bereitet auch den Göllsdorfer Sorgen. Sie beginnt in unmittelbarer Nähe zur Einfahrt in die Böhringer Steig nach Göllsdorf. Die offizielle Umleitungsstrecke führt nicht über Göllsdorf. Dennoch liegt es für die Räte nahe, dass Göllsdorf beeinträchtigt wird. Zwar gehen die Meinungen der Räte über den Umfang auseinander, aber dass der Verkehr in Göllsdorf zunehmen wird, sind sich alle einig.

Mögliche Belastungen in der Feckenhauser Straße, also auf der Ortsdurchfahrt, fanden in der Diskussion weniger Beachtung, umso mehr aber die Böhringer Steig. Hans Maier widersprach daher dem Vorschlag von Ortsvorsteher Wolfgang Dreher, erst einmal abzuwarten, und das tatsächliche Geschehen zu beobachten. Ein Notfallplan müsse jetzt schon her, sagte Maier. "Reagieren wir zu spät", dann gehe es Göllsdorf womöglich wie Neufra, das jüngst auch zur Umleitungsstrecke wurde, obwohl es nicht dafür vorgesehen war. Für Maier liegt der Vergleich zu Neufra auf der Hand. Die Fahrt über Göllsdorf und die Böhringer Steig sei kürzer als die vorgesehene Umleitung über Wellendingen. Im Gegensatz zu den anderen Räten zeigte er sich auch sicher, dass der Verkehr aus beiden Seiten anrollen wird, also aus Rottweil und Schömberg kommend.

Dreher hatte sich auf die Sitzung gut vorbereitet, und Kontakt mit den Behörden hergestellt. Eine Einbahnstrecke über die Böhringer Steig würde Unterstützung finden, sagte er. Nach seiner Ansicht könnte mit einer Einbahnregelung ein höheres Verkehrsaufkommen verhindert werden. Ausgehend davon, dass der Verkehr aus Rottweil und Schömberg kommend sich die Waage halte, könne durch die Sperrung einer Fahrtrichtung das Aufkommen gleich bleiben.

Als "sinnfrei" lehnte im Gremium Reiner Hils die Idee aber ab, und schlug seinerseits die komplette Sperrung der Böhringer Steig vor. Fünf Räte konnte er für seinen Vorschlag gewinnen, fünf stimmten gegen seinen Antrag. Sie befürchteten den Protest der Bürger, die schon in der Vergangenheit eine Schließung der Böhringer Steig abgelehnt hatten. Der Einbahnstrecke hingegen wurde zugestimmt – allerdings recht knapp mit sechs Für- und vier Gegenstimmen.

Nach Empfehlung der Räte soll aus Richtung Göllsdorf kommend gefahren werden dürfen. Um den Betrieb etwa zum Modellflug- und zum Fußballplatz nicht zu behindern, müsse jedoch geprüft werden, wo die Einbahnregelung auf der Böhringer Steig beginnen soll.