Oliver Bedi hat sich mit der Leidenschaft zum Kochen selbstständig gemacht. Auf dem Berner Feld betreibt er seit November einen Imbiss-Stand mit Premium-Blick auf den Testturm. Foto: Schulz

Caterer Oliver Bedi steht mit Wagen auf Berner Feld in Rottweil. Engländer besteht auf einzigartiges Angebot.

Rottweil - Als hätte er geahnt, dass dieser Standort für eine prima Beobachtungsstelle taugen würde, hat sich Oliver Bedi auf dem Berner Feld bei der Tankstelle Hauser niedergelassen. Seit November betreibt er einen Imbiss. Mit Blick auf den immer größer werdenden Testturm.

Seine Gäste stammen von den umliegenden Firmen auf dem Berner Feld und im Neckartal, Lastwagenfahrer schauen auf die Schnelle vorbei, Biker legen eine Pause ein, und immer wieder kommen Besucher des Testturms zu ihm. Freilich nicht nur, um die Aussicht zu genießen, sondern um sich zu stärken. An einem Imbiss-Stand, den es so zumindest nicht oft gibt. Auf dem Berner Feld ist er sowieso einmalig und es scheint, als wäre er zur rechten Zeit am rechten Ort aufgetaucht. Oliver Bedi hat nur ein kleines Problem.

Pommes & Co. aus heißem Fett? Fehlanzeige!

Einzigartig – das will der 43-Jährige mit seinem Catering-Angebot sein. Und so erfährt der Gast mitunter als erstes, dass es keine Pommes gibt. Überhaupt verzichtet Bedi auf Speisen, die in heißem Fett ausgebrutzelt werden müssen. Seine bevorzugten Küchengeräte sind Backofen und Bräter. Natürlich gibt es bei ihm die Klassiker: Burger, Fleischküchle und die berühmte Curry-Wurst. Darüber hinaus bietet er, der gebürtige Engländer, eine Sheperd’s Pie an, ein typisch britisches Gericht.

Bedi lebt sei vielen Jahren in Deutschland. Er ist gelernter Maschinenbauer, hat zuletzt dreieinhalb Jahre als technischer Redakteur gearbeitet, kennt sich in Sachen Werbung aus, – doch seine Leidenschaft ist das Kochen. Und damit hat er sich im vergangenen Jahr selbstständig gemacht. Sein Imbiss-Wagen, in Schwarz und Orange gehalten, steht seit November auf dem Gelände der Hauser-Tankstelle, am Eingang zum Berner Feld. »Sunday Roast« heißt der Wagen, wobei das auch in die Irre führen könnte. Denn anders als der Name vermuten lässt, ist Bedi sonntags eben (noch) nicht mit seinem Imbiss-Stand auf dem Berner Feld anzutreffen. An den meisten Wochenenden weilt er, zumindest in diesem Jahr, auf etlichen Veranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung, beispielsweise auf dem Honberg-Sommer in Tuttlingen oder auf dem Grönemeyer-Konzert in Freiburg. Nur nicht auf dem Berner Feld. Das soll sich aber 2016 ändern.

Kein Catering für Turm-Touristen

Dabei könnte der Testturm-Tourismus vor allem am Wochenende ein Angebot an Speisen und Getränken gut gebrauchen. Bei gutem Wetter werden mehrere hundert Interessenten auf der Besucherplattform des gigantischen Bauprojekts der Firma Thyssen-Krupp Elevator gezählt. Und es werden mehr werden, jetzt, da die Stadt offizielle Turm-Führungen anbietet und diese Woche an der Plattform auch die Info-Box mit vereinten Kräften aufgestellt worden ist.

Bislang müssen die Turmgäste als Selbstversorger auftreten, auch weil die Idee der Stadt, ein entsprechendes Catering-Angebot durch örtliche Vereine abzudecken, noch nicht in trockenen Tüchern ist. Es gibt also so gut wie nichts, außer dem einen oder anderen sporadischen Angebot.

Mal sehen, vielleicht kommen die beiden, Bedi und die Stadt, irgendwie doch recht bald zusammen. Davon könnten mehrere Seiten profitieren: Die Stadt müsste sich nicht mehr rechtfertigen, warum es beim Testturm nichts zu essen und trinken gibt, Caterer Bedi hätte eine gute Starthilfe in der frühen Phase der Selbstständigkeit und die Testturm-Besucher könnten sich intensiv mit den Bauarbeiten befassen, ohne von einem knurrenden Magen oder dem trockenen Gaumen dauernd gestört zu werden.

Weitere Informationen:

www.sundayroast.de