Bettina Steilner hat für ihr Engagement im Kinderschutzbund Rottweil die Bürgermedaille erhalten. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Portrait: Bettina Steilner mit der Bürgermedaille ausgezeichnet / Großes Engagement

"Die Bürgermedaille ist eine schöne Anerkennung unserer Arbeit", freut sich Bettina Steilner, die beim Neujahrsempfang von Oberbürgermeister Ralf Broß mit dieser besonderen Auszeichnung bedacht wurde.

Rottweil. Viele Jahre hat sich die Medizinerin für den Kinderschutzbund engagiert. Und auch heute noch unterstützt sie die Einrichtung, wo sie kann. Über Jahrzehnte hat Bettina Steilner mit ihrem Mann eine Kinderarztpraxis im Paracelsushaus geführt. Kinder lagen ihr schon immer sehr am Herzen. "Kinder sind echte kleine Wunder. Und wenn man sieht, wie sie sich entwickeln und was sie alles schaffen...", schwärmt sie. Ihre Arbeit sei immer mehr gewesen, als Eltern und Nachwuchs nur nach dem jeweiligen Gesundheitszustand zu befragen.

Die Arbeit des Kinderschutzbundes in Rottweil ist vielfältig und reicht weit über die Kinderbetreuung im Kinderpark in den Räumen des Neuen Rathauses hinaus. Vieles habe sich seit der Gründung verändert.

Im Jahr 1976 hat das Ehepaar Steilner die Praxis im Paracelsushaus eröffnet. Bettina Steilner, damals selbst junge Mutter, war anfangs nur sporadisch dort, kümmerte sie sich doch zunächst um den eigenen Nachwuchs. Erst später sei sie dann komplett mit in den Praxisalltag eingestiegen.

Im Jahr 1979 sei der Kinderschutzbund in Rottweil gegründet worden. "Das war in der Garage der Familie Aden", erinnert sich die Ärztin. Andere Räume habe man damals nicht gehabt. Anfangs habe man sich Gedanken über Rottweils Spielplätze gemacht und Babysitterkurse angeboten. Die Babysitterkurse gibt es bis heute. Vermutlich haben hunderte junge Mädchen und Jungen im Laufe der Jahrzehnte diese Kurse besucht und über die Jahre in vielen Familien als Kinderbetreuer wertvolle Dienste geleistet.

Seit den Anfängen habe Bettina Steilner sich immer wieder beim Kinderschutzbund eingebracht, viele Umzüge – von der Waldtorstraße in die Hochturmgasse und von dort ins Neue Rathaus – begleitet und viele schwierige Aufgaben mit gelöst.

Mit Beginn des Ruhestandes im Jahr 2005 hat sich Bettina Steilner dann ganz dem Kinderschutzbund verschrieben. Von 2005 bis 2010 war sie Vorsitzende, weitere zwei Jahre kommissarische Vorsitzende und bis zum Jahr 2016 stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbundes Rottweil.

Die Arbeit habe ihr stets große Freude bereitet. Und das ist ihr anzusehen. Wenn sie erzählt, taucht sie ganz in "ihre" Kinderschutzbundzeiten ein, berichtet von Kontakten mit dem Jugendamt, Elterngesprächen, Öffentlichkeitsarbeit und vielem mehr. Ja, es sprudelt geradezu aus ihr heraus. Die Begeisterung ist mehr als deutlich.

Ganz wichtig sei für die Arbeit ein gutes Netzwerk, weiß Steilner. "Man muss einfach viele Leute kennen". Mittlerweile könne der Kinderschutzbund auf einen guten Mitarbeiterstamm zurückgreifen. "Jetzt können wir uns auch ganz anders einbringen als in den Anfangsjahren", freut sie sich.

Das sei anders gewesen, als Steilner vor 13 Jahren den Vorsitz übernommen hatte. Der Verein sei damals finanziell sehr schlecht aufgestellt gewesen. Das habe sich gewandelt. Der Kinderschutzbund steht finanziell auf guten Beinen und das Angebot für Kinder und Familien ist umfangreich. Den Willkommensbesuch bei Eltern mit Neugeborenen, den "begleiteten Umgang" und das Projekt der "Familienpaten", hat Bettina Steilner mit ins Leben gerufen. All diese Projekte sind bis heute sehr gut angenommen und wertgeschätzt.

Aber noch etwas ist es, das die Mutter von zwei Kindern und Großmutter von zwei Enkelkindern an der Bürgermedaille freut: "Es zeigt mir, dass ich nicht nur angekommen bin, sondern dass ich mich als Zugereiste nun auch als Rottweilerin fühlen darf".