Ideen, die sich lohnen – darüber denken heute Stadträte nach. Foto: SB-Archiv

Freie Wähler stellen Antrag auf Vorschlagswesen in Stadtverwaltung. Firmen bestätigen Erfolg.

Rottweil - Motivation ist (fast) alles – das gilt auch und besonders für das System des betriebsinternen Vorschlagswesens. Davon soll auch die Stadtverwaltung profitieren. So jedenfalls die Idee der Freien Wähler. Heute befasst sich der Ausschuss damit.

Kreative Ideen und umsetzbare Anregungen zum Sparen sind für Betriebe, Unternehmen und auch Verwaltungen Gold wert. Dass solche Ideen allerdings nicht nur aus der Führungsriege stammen, sondern oft auch von den Mitarbeitern kommen, ist den meisten Firmen schon lange bewusst.

Vor diesem Hintergrund hat die Fraktion der Freien Wähler den Antrag gestellt, einen solchen Ideenwettbewerb auch in der Rottweiler Stadtverwaltung einzuführen. Wie bei den Vorbildern aus der Wirtschaft sowie auch Verwaltungen anderer Städte sollen die besten Ideen mit Geld- oder Sachprämien ausgezeichnet werden, schlägt Walter Stegmann, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, vor. Der dafür benötigte Betrag könnte den Verfügungsmitteln des Oberbürgermeisters Ralf Broß entnommen werden.

Das Vorschlagswesen ist in einigen Unternehmen im Kreis Rottweil schon seit vielen Jahren fester Bestandteil. So führte die Kreissparkasse Rottweil das System bereits im Januar 1993 ein: Man war sich sicher, dass die Mitarbeiter einige gute Ideen hatten und wollte diese kanalisieren. Den Leuten sollte eine Möglichkeit gegeben werden, ihre Vorschläge anbringen zu können – viele davon wurden in den bald 20 Jahren, die es das Vorschlagswesen bei der Kreissparkasse gibt, auch umgesetzt. Eher ungewöhnlich ist es, dass hier auch abgelehnte Ideen prämiert werden.

"Die Mitarbeiter erhalten mindestens ein Sachgeschenk für ihr Engagement", bestätigt Björn Gerlach, Beauftragter des betrieblichen Vorschlagswesens. Wohl mit ein Grund dafür, dass die Zahl der Anregungen seit der Einführung stark angestiegen ist. Dass jede Idee willkommen ist und es keine "schlechten" Ideen gibt, ist auch die Philosophie eines anderen, großen Unternehmens der Umgebung, das indes namentlich nicht genannt werden will. Man müsse die Mitarbeiter motivieren, Vorschläge einzureichen, idem man eine offene Kultur schaffe, in der auch Fehler zulässig seien.

"Jeder Kopf soll zum denken angeregt werden, damit wir weiterhin wettbewerbsfähig bleiben", erklärt der Verantwortliche. Dass sich das Ganze auch betriebswirtschaftlich lohne, sei eine Tatsache.

Eine Menge positiver Seiten also, die für den vorgeschlagenen Ideenwettbewerb sprechen. Ob die städtischen Entscheidungsträger dem zustimmen, bleibt abzuwarten. u Die Sitzung des Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschusses findet im Sitzungssaal des Neuen Rathauses statt und beginnt um 17.30 Uhr.