von links: Isolde Jüllig vom Stadtmarketing, Bezirksimker-Vorstandsmitglied Riko Schückmüller und Detlev Maier, Geschäftsführer von EDEKA Culinara in Rottweil und Vorsitzender des Gewebe- und Handelsvereins. Foto: Stadt Rottweil Foto: Schwarzwälder Bote

Landesgartenschau: Imker haben einiges zu bieten

Rottweil. Unter dem Motto "Höher. Grüner. Weiter." bewirbt sich Rottweil für die Landesgartenschau im Jahr 2028. Ein zentraler Bestandteil der Bewerbung ist der Gedanke der Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit den Rottweiler Imkern bringt die Stadt Rottweil daher auch einen eigenen Landesgartenschau-Honig auf den Markt. Die Idee dahinter: örtliche Bienenvölker und heimische Wiesen schützen.

Die Aktion findet in Zusammenarbeit mit dem Bezirksimkerverein Rottweil statt, in dem rund 150 Imker in und um Rottweil organisiert sind. Nach Schätzung des Vereins gibt es rund 1750 Bienenvölker in unsere Region, was in etwa 50 Millionen Bienen bedeutet. "Die Aktion des Stadtmarketings ist unter den Imkern auf eine hohe Resonanz getroffen. Jeder Imker ist begeistert, wenn das Produkt seines Hobbys den direkten Weg zum Verbraucher findet und dort auch wertgeschätzt wird", so Riko Schückmüller, zweiter Vorstand des Imkervereins. Deutschland kann seinen Honigbedarf nur zu rund 25 Prozent selber decken – der fehlende Honig muss also importiert werden, die größten Lieferanten sind China oder Südamerika.

"Nicht importieren kann man die Bestäubungsleistung der Bienen", betont Schückmüller. Hier sollte ein jeder aktuell in seinem Garten schauen, welche Insekten es denn überhaupt dort noch gibt, die Pflanzen bestäuben könnten. "Saubere Autoscheiben, Straßenlaternen ohne Falter, mückenfreie Zimmer sind ernste Anzeichen einer Verarmung unserer heimischen Insektenwelt." Durch den Transport aus fernen Ländern sei die Ökobilanz des Importhonigs entsprechend schlecht, so Schückmüller. Außerdem leide der Geschmack durch den langen Transsport per Schiff in großen Stahlfässern: "Bei uns kommt der Honig direkt ins Glas, das sichert wertvollen Inhaltsstoffe. Einen Unterschied, den jeder schmecken kann."

"Wir wollen im Rahmen der Landesgartenschau-Bewerbung auch Vereine einbeziehen, die sonst nicht so im Vordergrund stehen. Bei der Aktion geht es darum, auf die ökonomische und ökologische Bedeutung der Honigbienen aufmerksam zu machen", sagt André Lomsky vom Rottweiler Stadtmarketing. Unterstützt werden Stadtmarketing und Imkerverband dabei von Detlev Maier, Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins und Betreiber von EDEKA Culinara.

"Wir fördern regionale Produkte und verkaufen den Honig bei dieser Aktion zum Selbstkostenpreis. Die Einnahmen kommen direkt den örtlichen Imkern und damit den heimischen Bienenvölkern zugute." Erhältlich ist der Landesgartenschau-Honig außerdem in der Rottweiler Tourist-Information.

Als Dankeschön für ihre Unterstützung der Rottweiler Bewerbung erhalten alle beteiligten Imker eine Wildblumensamenmischung. Zudem werden demnächst noch Sonnenblumen beschafft und gepflanzt. Das Stadtmarketing verspricht eine "überraschende Perspektive vom Testturm". Mehr wird aber noch nicht verraten.

Weitere Informationen: Landesgartenschau-Bewerbung unter www.rw2028.de