Svetislav Petrovic (links) und Patrick Kühnl vor ihrem "Schantle", das nach einer umfassenden Sanierung im Sommer als Tattoo-Studio und Lounge öffnen soll. Foto: Alt Foto: Schwarzwälder Bote

Entwicklung: Svetislav Petrovic und Patrick Kühnl haben im "Schantle" ihre Traumimmobilie gefunden

Schantle und Tattoos – geht nicht? Geht doch – da sind sich Svetislav Petrovic und Patrick Kühnl sicher. Die beiden bauen die Gaststätte in der Sprengergasse derzeit zu einer besonderen Lounge um, bei der so mancher anders heraus kommt, als er hineingegangen ist.

Rottweil. Der kleine Schantle mit dem weißen Schirm hat schon bessere Zeiten gesehen. Das Wirtshaus in der Sprengergasse, zu dem er gehört, ebenfalls. Die Geschäftspartner Svetislav Petrovic und Patrick Kühnl wollen dem alten Gemäuer mit einem außergewöhnlichen Konzept neues Leben einhauchen. Café/ Lounge/Tattoo-Sudio – für diese gewagte Kombination hatten die Freunde seit Längerem eine geeignete Immobile gesucht – und im "Schantle" schließlich gefunden.

Petrovic und Kühnl kennen sich in Rottweil aus. Nur zwei Straßen weiter, in der Hohlengrabengasse, betreiben sie seit einigen Jahren das Tattoo-Studio mit dem Rottweiler im Logo. Der "Little Fat Dog" (kleiner, dicker Hund) soll nach der Sanierung in die Sprengergasse umziehen und um einen seperaten Ausschank-Bereich ergänzt werden.

Im Inneren der ehemaligen Pils-Bar haben Petrovic und Kühnl, die auch ein Studio in Tübingen betreiben, bereits ordentlich zugepackt. Die alte Inneneinrichtung ist raus – auch die alte Theke. Stattdessen sollen kleine Sitzbereiche entstehen. "Jeder Tisch bekommt eine eigene Steckdose, damit man auch das Handy oder das Laptop laden kann", betont Kühnl. Auf solche Details legen die beiden wert. Auch, dass das neue Logo, in das der Schantle integriert werden soll, auf jedem der Tische abgebildet ist. Ein ausgeklügeltes Beleuchtungssystem soll den Charakter des Loungebereichs unterstreichen.

"Hier passt einfach alles", sagt Petrovic. Stolz ist er auch auf die neue Küche. "Da können wir eine kleine Speisekarte anbieten. Wurstsalat, Maultaschen, Cevapcici", zählt der Inhaber auf. Wer die Sanitäranlagen passiert, kommt ins Herzstück des künftigen "Little Fat Dog": das Tattoo-Studio. Das ist der Bereich von Patrick Kühnl.

"Darüber wird dann das Piercing-Studio sein", zeigt dieser nach oben. Beide Bereiche sind auch über einen separaten Eingang über die Suppengasse erreichbar. "Da sieht dann nicht jeder, wer sich tätowieren lässt", witzelt Petrovic. Überhaupt lasse sich die Immobilie aus dem Jahr 1928 trotz Denkmalschutz weiterentwickeln. Aus dem Hinterhof zum Beispiel könne auch ein kleiner Außensitzbereich werden. Aber das sei noch Zukunftsmusik.

Großen Wert legen die beiden bei ihrem Vorhaben auf den Lärmschutz. "Das ist in so einer Gasse extrem wichtig. Dass sich niemand gestört fühlt", betont Kühnl. Deshalb sei ein kleiner seperater Raucherbereich eingeplant. Ein Windfang und neue Fenster sollen zudem dafür sorgen, dass weniger Lärm nach außen in die Gasse dringt. Dass sie in der Sprengergasse Akzeptanz finden, sei ihnen wichtig, wenngleich ein bisschen mehr los sein könnte. "Die Touristen drehen da vorne immer um", hat Petrovic beobachtet und zeigt auf das Eckhaus in der Suppengasse. Dass soll sich ändern.

"Wir würden gerne zur Eröffnung ein Straßenfest organisieren. Das wäre toll", verrät Kühnl seine Idee. Die Eröffnung soll spätestens Anfang Juli sein. Das Studio zieht zum Jahresende in die neuen Räume. Bis dahin gibt’s im alten "Schantle" aber noch viel zu tun.

Weitere Informationen: www.littlefatdog-tattoo.de