Für 40 Jahre unermüdliches Wirken im Ausschuss und als Zunftmeister der Narrenzunft Rottweil Altstadt erhielt Zunftmeister Helmut Sauter (links) von Vize Bernd Ganter im Namen des Ausschusses ein Panorama-Narrenbild als Ausdruck der Anerkennung. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Narrenmeister der Altstadt für 40-jähriges Engagement geehrt / Änderungen bei der Mutterzunft

Auf der Hauptversammlung der Narrenzunft Altstadt wurde zu seiner eigenen Überraschung Narrenmeister Helmut Sauter von seinem Vize Bernd Ganter für 40 Jahre Tätigkeit im Ausschuss und an der Spitze der Zunft mit einem Bild als Geschenk geehrt.

Rottweil (rd). Ein rührender Moment war die Ehrung von Narremeister Helmut Sauter. Die gesamte Versammlung stand von den Stühlen auf und applaudierte dem gerührten Narrenmeister stehend. Schon vom Vater habe Helmut Sauter das "Fasnets-Gen" geerbt, berichtete Ganter. Er sei in Schmotzigen-Gruppen aktiv gewesen und "das Abstauben" sei ihm vom Herrgott gegeben.

Helmut Sauter sei lange Zeit selbst im Rössle gesteckt oder habe es getrieben und war ab 1984 Zunftsäckelmeister, half schon 1993 beim ersten Kabisball bei der Organisation mit und ist seit 2000 Narrenmeister. "Mir kenned den Ausschuss gar nit ohne di", lobte Bernd Ganter.

Der Rottweiler Narradag sei sehr schön gewesen und die Rottweiler Zunft habe das Event einwandfrei organisiert, sagte Narrenmeister Helmut Sauter in seinem Bericht über das abgelaufene Jahr. Die lokale Fasnet in der Altstadt sei schon am Schmotzigen sehr gut besucht und die Lokale sehr voll gewesen.

Schon seit einiger Zeit seien die Vorbereitungen im vollen Gang, in diesem Jahr zu seinem 25-jährigen Jubiläum den Kabisball nach einem Jahr Pause umso schöner wieder auferstehen zu lassen.

Nicht nur über die gelungene Fasnet mit all ihren verschiedenen Facetten, sondern auch über etliche Unternehmungen während des Jahres gab Zunftschreiber Claus Leibold ausführlich Bescheid. Nach dem Schmotzigen und einem schönen Montag mit Narrensprüngen in der Stadt und Nachmittags eigenem Sprung in der Altstadt seien lediglich am Dienstagnachmittag nach einsetzendem Starkregen um vier Uhr die Straßen wie leer gefegt gewesen.

Aber nach dem Begraben der Fasnet stand noch viel mehr auf dem Programm. Schon vor der Fasnet hatten Klaus Bauer, Georg Armleder und Eberhard Wucher den Kleinen aus Kindergärten und Grundschulen die Rottweiler Fasnet näher gebracht. Im März hatten die Mitglieder der Zunft bei der Altstadtputzete den Bürgerverein unterstützt und prall gefüllte Tüten an Weggeworfenem und Müll gesammelt. Im Juli wurde in der "Heifeima" das Helferfest als Alternative zur Vatertagswanderung gefeiert. Und neben dem Jahresausflug in den Hairgerlocher Atomkeller, einem Besuch bei der dortigen Narrenzunft und nach Tübingen standen eine ganze Reihe von runden Geburtstagen innerhalb des Ausschusses an. Coole Idee am Rande: Laut Claus Leibold könnte man die Abstauber zukünftig mit GPS-Sendern bestücken, damit sie rechtzeitig nach getaner Arbeit am Abend wieder in der Schänke einlaufen.

Zunftsäckelmeister Gerhard Hipp musste für das vergangene Jahr einen starken Schwund des Vereinsvermögens der 430 Mitglieder und acht Ehrenmitglieder bekannt geben, was jedoch nicht verwunderte. Schließlich hatte die Zunft den Großteil der Kosten für die neuen Uniformen des Musikvereins übernommen.

Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden die Ausschussmitglieder Marco Schinzel, Bernd Ganter, Benjamin Seemann und Tobias Seeger in ihren Ämtern bestätigt, neu kommt Jonas Maier in den Ausschuss.

So wie eine Mutter stolz auf ihre Tochter sei, so sei die Rottweiler Narrenzunft stolz auf die Zunft in der Altstadt, sparte auch Karsten Hansmann von der Narrenzunft Rottweil nicht mit Lob am Ende einer gelungenen Hauptversammlung. Er wies darauf hin, dass in diesem Jahr in den Stempellokalen keine Narrenkarten mehr ausgegeben würden, die müsse man sich schon vorher besorgen.

Er appellierte an die Gasthäuser, wieder Narrenstuben einzurichten und wies darauf hin, dass die Zunft am Sonntagsumzug wieder mehr selbst gefertigte Kinderrössle sehen möchte. "Die Kinder sollen sich schon im Vorfeld damit beschäftigen und möglichst viel selber machen. Früher wurde ein altes Bügelbrett ausgesägt und ein Rössle daraus gebaut. Am Sonntag brauchen wir bei den Kindern keine geschnitzten Larven und keinen professionellen Narrensprung.".