Der Kastenaltar im Münster ist mit Eisentür und Gittern stark gesichert. Foto: Hildebrand Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Gottesdienst und Monatsprozession am Sonntag / Gesang und Trompetenklänge / Langjährige Ministranten werden geehrt

Die Heilig-Kreuz-Gemeinde begeht am Sonntag, 13. September, mit einem feierlichen Gottesdienst ab 9.30 Uhr das Fest Kreuzerhöhung. Es ist das Titularfest des Münsters. Ab 18 Uhr ist Monatsprozession.

Rottweil ((hil). Bereits 1314 wird die Kirche mit dem Namen Heilig-Kreuz genannt. Sie wurde nach den Kreuzzügen auf diesen Namen geweiht. Das Fest Kreuzerhöhung erinnert an das Auffinden des Kreuzes Christi am 13. September 326 durch Kaiserin Helena, die nach der Legende im hohen Alter noch eine Wallfahrt nach Jerusalem machte, um "die Fußspuren des Erlösers zu verehren." Am darauffolgenden Tag, 14. September, habe Bischof Makarius I. diese s Kreuz in der in Jerusalem im Auftrag von Kaiser Konstantin erbauten Auferstehungskirche – heute als Grabeskirche bekannt – dem Volk gezeigt, es in die Höhe gehoben, "erhöht". Das berichtet unter anderem Cyrillus von Jerusalem.

Die spätantike Schriftstellerin Egeria hat drei Jahre lang das Heilige Land bereist. In ihrem Reisebericht aus dem Jahre 383 ist zu lesen: "In Jerusalem wird ein vergoldetes Kästchen gezeigt, in dem sich ein Teil des heiligen Kreuzes befindet; es wird geöffnet, das Kreuzholz zusammen mit der Kreuzinschrift herausgehoben." Das Fest Kreuzerhöhung wurde im 7. Jahrhundert von Rom übernommen. Der Festtag ist auch in Rottweil mit der Verehrung eines Kreuzreliquiars verbunden.

Die Heilig-Kreuz-Kirche war schon in früher Zeit in den Besitz von einem Kreuzpartikel gekommen, der aus mehreren Holzsplittern besteht, die vermutlich von einem Wallfahrer nach Rottweil gebracht wurden. Diese könnten im alten Hochaltar aufbewahrt worden sein.

Das Innere des Altars ist ein Hohlraum zum Aufbewahren von Kultgegenständen, liturgischen Geräten und Gefäßen, wohl auch von Reliquien. Die starke Sicherung mit vergitterten Fenstern und einer Eisentür lässt jedenfalls darauf schließen. 1739 wurden diese Kreuzreliquien in einem neuen, 92 Zentimeter hohen Ostensorium (Schaugefäß) in Kreuzesform neu gefasst. Die Stadt Rottweil beteiligte sich damals unter Bürgermeister Anastasius Gebel an den Kosten, am Fuß ist auch das Stadtwappen eingehämmert.

Die Heilig-Kreuz-Gemeinde begeht das Fest Kreuzerhöhung mit einem festlichen Gottesdienst ab 9.30 Uhr, so wie es in Zeiten von Corona eben möglich ist. Musikalisch wird der Gottesdienst mit Gesang und Trompetenklängen verschönert. Nach dem Gottesdienst dürfen Musikinteressierte noch in der Kirche verweilen. Lisa Hummel wird ein Orgelwerk spielen. Das wird unter dem Titel "Fermate" auch an den kommenden Sonntagen so sein.

In diesem Gottesdienst werden auch langjährige Ministranten geehrt und einige verabschiedet. Der Festtag endet mit einer Andacht mit Monatsprozession, an der sich ab 18 Uhr alle Zünfte beteiligen.

Zum Gottesdienst muss man sich telefonisch unter 0741/9 42 35 11 anmelden. Zur Andacht mit Monatsprozession bedarf es keiner Anmeldung. Am Montag, 14. September, findet dann der Heiligkreuz-Markt statt.