Die Gründungsmitglieder freuen sich auf ihre Arbeit mit dem Verein Prima Hausen. Der erste Vorstand des Vereins (von links auf dem Boden sitzend): Gerhard Bergmann, Dominik Jauch, Ewald Neff, Rita Efinger-Keller und Daniela Beierlein. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrenamt: 14 Mitglieder wollen mit Gründung Gemeinsamkeit schaffen und Miteinander unterstützen

Hausen lässt sich nicht abhängen. Neben bestehenden Vereinen, die das Miteinander im Ort pflegen, kommt mit "Prima Hausen" ein Verein hinzu, der sein Augenmerk auf die Entwicklung der Dorfgemeinschaft legen will.

Rottweil-Hausen. "Wir fangen klein an und haben Großes vor", steht im Flyer des Vereins "Prima Hausen" geschrieben. Ganz so klein präsentierten sie sich bei der Gründung, die im Hausener Rathaus vollzogen wurde, nicht. Der Anstoß, Hausen lebendig zu halten und für die Bürger nach der Schließung von Läden und Kneipen Treffpunkte einzurichten, entwickelte sich vor sechs Jahren.

Der Ortschaftsrat entschied, einen Bürgerfragebogen auf den Weg zu bringen und Workshops einzurichten. Ortsvorsteher Herbert Sauter sagte damals: "Uns ist es wichtig, dass die Bürger bei den zukunftsorientierten Entscheidungen im Ort mitreden." An der Vereins-Gründung nahm er nicht teil. Aber die Bürger haben den Auftrag verstanden.

"Prima Hausen" stehe für Begegnung und Inspiration. "Wir sind überzeugt, dass wir als Gemeinschaft die Kraft haben, ein lebenswertes Hausen mitzugestalten." Konkrete Projekte wie etwa das Café Fritz und Fridda und kulturelle Aktionen von "Hier zu Hause(n)", ein Blumengarten und die Beteiligung an Coronaspenden seien unbürokratisch und mit Schwung bereits verwirklicht worden. Nun gelte es, das Engagement mit einem Verein auf rechtliche Füße zu stellen. "Mit Prima Hausen rufen wir einen Verein ins Leben, der unseren Dorfcharakter pflegt und stärkt"

Wobei sie sich nicht als Enklave verstehen. Mit der Welt drumherum fühle sich der Verein ebenso verbunden. Die Philosophie, die dahinter steht, wird klar beschrieben: Kultur machen und Natur schützen, Gutes bewahren, Dinge voranbringen, Feines genießen, sich kennen, sich helfen. "All das bereichert und macht Spaß."

Entsprechende Zwecke werden am Gründungs-Abend in der Satzung festgeschrieben: etwa die Förderung der Heimatpflege und alltagskulturelles Leben in Hausen, Förderung der Dorfgemeinschaft, Unterstützung bereits bestehender Aktivitäten und Förderung von Naturschutz. Für den Vorstand stellten sich Dominik Jauch, Gerhard Bergmann und Rita Efinger-Keller für je drei Jahre zur Verfügung, Daniela Beierlein und Ewald Neff für je zwei Jahre. Alle wurden einstimmig gewählt – ohne eine Hierarchie innerhalb des Vorstands. Wer sich zum Schriftführer, Kassierer oder etwa Vorsitz bereit erkläre, werde innerhalb des Vorstands abgestimmt, verwiesen sie auf einen späteren Zeitpunkt.

Eine intensive Diskussion entbrannte beim letzten Punkt: "Auflösung des Vereins und Vermögensbindung". Im Ergebnis waren sich die Gründer einig, dass bei Auflösung des Vereins, das Vermögen nicht an die Stadt Rottweil fallen sollte. Vielmehr werde ein neutraler Vermögensabschlussverwalter angehalten, das Vermögen des Vereins ausschließlich für soziale und ökologische Projekte im Ortsteil Hausen zu verwenden.