Soziales: Freundeskreis Asyl hat ehemaliges Gasthaus angemietet / Umbauarbeiten laufen
Lange ist’s her, dass im Gasthof zum Hasen in der Unteren Hauptstraße kulinarische Schmankerl über den Tresen gingen. Lange Zeit stand die ehemalige Wirtschaft leer, doch bald sollen sich die Pforten wieder öffnen.
Rottweil. Derzeit wird im Innern kräftig gearbeitet. Ende Mai soll der "Hasen" als interkultureller Treffpunkt offiziell wiedereröffnet werden, verrät Jörg Gronmayer vom "Freundeskreis Asyl". Der Freundeskreis habe das Gebäude von der Familie Blessing angemietet. Kabel hängen aus der Decke, der Fußboden wartet auf Erneuerung, und auch sonst gibt es noch manches zu tun im ehemaligen Gastraum.
"Im Moment hängt es an der Elektrik", sagt Gronmayer mit einigen Sorgenfalten auf der Stirn. Die Elektrik muss komplett erneuert und abgenommen werden – das ist teuer. Doch für die Nutzung sei das sehr wichtig. Diverse Förderanträge seien gestellt. Gronmayer hofft in den nächsten Tagen auf gute Nachrichten. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Freundeskreis das Gebäude angemietet und baut seither mit der Unterstützung von Flüchtlingen auch eifrig um.
Die Räume sollen vielfältig genutzt werden. Zum einen natürlich als interkultureller Treffpunkt für Flüchtlinge und Einheimische, aber auch als Beratungsstelle, für Veranstaltungen und Gesprächsrunden. Jörg Gronmayer, seine Mitstreiter und Unterstützer vom Freundeskreis freuen sich auf die neue Begegnungsstätte. Inwieweit es möglich sein wird, ein Café einzurichten und Speisen anzubieten, oder zuzubereiten, das müsse noch geklärt werden. "Schön wäre das", so Gronmayer, doch die Auflagen dafür seien hoch.
Platz im Kutschenhaus reicht nicht mehr aus
Zahlreiche Veranstaltungen, beispielsweise das Sprachcafé, finden derzeit im Kutschenhaus statt. Doch die Räume würden einfach nicht mehr ausreichen. "Wir möchten die Leute, die unterschiedliche Anliegen haben trennen", plant Gronmayer. Und das könne man aufgrund der großzügigen Räume im "Hasen", die mit Schiebetüren abtrennbar sind, hervorragend. So könnten die einen in gemütlicher Runde Kaffee trinken und andere sich ihre Anträge oder Formulare ausfüllen, oder sich anderweitig beraten lassen.
Der Landkreis habe bereits ein Büro für Sozialberatung angemietet. Auf diese Weise unterstütze der Kreis die Integrationsarbeit des Freundeskreises. Die Stadt leistet einen Mietzuschuss in Höhe von 200 Euro. Auch die Fahrradwerkstatt, die derzeit noch in einem Überseecontainer in der Unteren Lehrstraße untergebracht ist, soll über kurz oder lang in die Innenstadt in den "Hasen" ziehen. Wenn die Elektrik erledigt sei, müsse der Boden erneuert werden. Ein Baumarkt habe bereits eine Spende für den Fußboden zugesagt, freut sich Gronmayer. Die überwiegende Arbeit laufe über Eigenleistungen, da sei man über Spenden und Unterstützung sehr dankbar. Auch Leute, die Lust haben, die Ärmel hochzukrempeln und beim Umbau mitzuarbeiten, sind willkommen. Der Eröffnungstermin hänge davon ab wie schnell man vorankomme. Doch Gronmayer ist zuversichtlich: "Im späten Frühjahr, vermutlich im Mai, soll es soweit sein. Dann gibt es einen offiziellen Festakt."
Derzeit seien im Landkreis 2400 Flüchtlinge verzeichnet. Pro Monat kämen 20 neue hinzu, informiert Gronmayer. Der "Freundeskreis Asyl" zählt 40 Mitglieder. "Wir haben aber allein hier in der Stadt 200 Leute, die uns unterstützen", freut sich Gronmayer. Er hofft auch weiterhin auf tatkräftige Unterstützung, damit der "Hasen" schnell zu einem schmucken Treffpunkt wird. Weitere Informationen gibt es unter www.freundeskreis-asyl-rottweil.de