Die Brücke ist ein praktischer Ort, um sich einen Blick auf die Materie zu verschaffen. Foto: Kimmich Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerspaziergang: Große Ideensammlung für eine Landesgartenschau in Rottweil

Zahlreiche interessierte Bürger, Ehrenamtliche und Fachleute begaben sich am Samstag an die verschiedenen Plätze entlang des Neckars, die im Rahmen einer Landesgartenschau erneuert und sublimiert werden sollen.

Rottweil. Bürgermeister Christian Ruf fand beim Treffpunkt am Musikpavillon im Stadtgraben einleitende Begrüßungsworte und gab einen kleinen Ausblick auf die anstehenden Termine hinsichtlich der Bewerbung der Stadt Rottweil für die Landesgartenschau. Mitte 2018 soll entschieden werden, wo die Landesgartenschauen stattfinden werden. Johann Senner vom Büro Planstatt Senner für Landschaftsarchitektur, Umweltplanung und Stadtentwicklung stellte anhand von Fotomontagen die Pläne für die Entwicklung vor. Demnach solle die ganze Stadt von besserer Aufenthaltsqualität, auch mit Einbezug peripherer Grünflächen, profitieren. Dabei stehe das Schließen des grünen Rings um die historische Innenstadt an oberer Stelle auf der Prioritätenliste.

Um eine "pfiffige Bewerbung" einreichen zu können, so Senner, seien kreative Ideen der Bürger gefragt. Am ersten Halt des Spaziergangs, dem Rosswasen, lies Lothar Huber, Fachbereichsleiter der Abteilung Bauen und Stadtentwicklung der Stadt Rottweil, in dessen Zielsetzung blicken. Durch eine sinnvolle Entwicklung der Park- und Grünanlagen könne eine gute Verbindung zur Stadt hergestellt werden.

Am Brunnen im Stadtgraben wurde verdeutlicht, dass auch hier einige Korrekturen und Erneuerungen durch Bepflanzungen das Bild und das Wohlbefinden steigern können. So mitunter durch das Befestigen wackliger Stufen, die Erweiterung des bislang kleinen Rinnsals zum belebenden Element oder die Optimierung einiger Serpentinenwege, die dadurch als öffentliche Fußgängerwege wieder tauglich gemacht werden würden. Henry Rauner vom Bürgerforum Perspektiven Rottweil zeigte deren Zielsetzungen auf. Darunter die Idee eines Biergartens mit Toilettenanlagen beim Musikpavillon, ein römisches Amphitheater und ein Barfußpark unter der Hochbrücke. Die Lokale Agenda 21 Rottweil ist ebenso engagiert und setzt vor allem auf Nachhaltigkeit.

Weitere Pläne sind der Rückbau der Betonplatten im Neckar, die der Begradigung des Flusses beim Bahnbau dienen sollten. Stillgelegte Bahngleise sollen entfernt, ein Neckarstrand errichtet werden. Eine neue Bahnhaltestelle könnte in Verbindung mit Schrägaufzug, einen angenehmeren, barrierefreien und vor allem kürzeren Fußweg in den Innenhof des ehemaligen städtischen Spitals gewährleisten.

Der Rundgang endete mit einem letzten Aufenthalt am Bockshof, von dem aus der Bau der Hängebrücke geplant ist.

Im Neuen Rathaus gab es dann nochmal die Möglichkeit, Fragen zu stellen, kleine Diskussionsrunden zu führen, Ideen der Bürger zu sammeln und Gedanken auszutauschen.