Auf welche weiterführende Schule soll es gehen: Eine Frage, mit der sich im ganzen Land mit Blick auf das neue Schuljahr mehr als 8000 Schüler auseinandersetzen. Foto: Weihrauch

Kreisquote liegt bei Anmeldungen entgegen des Trends mit 46,8 Prozent deutlich über Landesdurchschnitt.

Kreis Rottweil - Das Gymnasium ist weiterhin die beliebteste Schulart. Im Land wie im Kreis Rottweil. Im Kreisgebiet liegen die Anmeldungen für das neue Schuljahr mit 46,8 Prozent (505 Schüler) sogar erheblich über dem Landesdurchschnitt von 43 Prozent.

Ob das ein Zeichen dafür ist, dass die Kinder im Kreis Rottweil besonders fix in Sachen Schule sind? Oder kann der enorme Zulauf dem vielfältigen gymnasialen Angebot in den Städten des Kreisgebiets zugeschrieben werden? Welche Rolle spielt überbordender Elternehrgeiz, wenn die Quote sich deutlich über dem Durchschnitt zeigt? Der Beantwortung solcher Fragen wird man wohl erst im Nachhinein einigermaßen auf die Spur kommen können.

Im Kreis Tuttlingen stehen Realschulen höher im Kurs

Bemerkenswert beim Blick in die Region ist, dass im Kreis Tuttlingen die Realschulen das Maß aller Dinge sind. Animieren im dortigen Gebiet die zahlreichen Gewerbebetriebe zu einem früheren Schulabschluss, um alsbald in eine Lehre einzusteigen? 43,8 Prozent der Anmeldungen (541 Schüler) betreffen jedenfalls dort die Realschulen, nur 34,6 Prozent haben sich im Raum Tuttlingen laut Markus Adler, dem Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg, für einen Gymnasialzugang registrieren lassen. Im Kreis Rottweil sind die Realschulen bei den augenblicklichen Viertklässlern laut Adler nur mit 28,7 Prozent (310 Schüler) gefragt. Der Landesdurchschnitt liegt bei 34,5 Prozent.

Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen reihen sich im Kreis Rottweil mit 135 (12,5 Prozent) beziehungsweise 130 Schülern (zwölf Prozent) deutlich hinter den beiden dominierenden Schularten ein.

Im Kreis Tuttlingen liegt die Quote bei den Gemeinschaftsschulen bei 12,7 Prozent (160 Schüler) und bei den Werkrealschulen bei 8,8 Prozent (109 Schüler).

Im Schwarzwald-Baar-Kreis zeigen sich die Schulwünsche der Viertklässler folgendermaßen: Das Gymnasium beherrscht dort mit 749 Anmeldungen (40,1 Prozent) die Szenerie, gefolgt von den Realschulen (674 Schüler; 36,1 Prozent). Gemeinschaftsschulen im südwestlichen Nachbarkreis von 280 Schülern (15 Prozent) präferiert, Werkrealschulen von 165 (8,8 Prozent).

Haupt- und Werkrealschulen haben es immer schwerer

An den öffentlichen Werkreal-/Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Gemeinschaftsschulen wurden landesweit 84 017 Schülerinnen und Schüler für die Klassenstufe 5 zum Schuljahr 2016/2017 angemeldet. Demografisch bedingt sind die Schülerzahlen damit insgesamt leicht rückläufig. Bei den Haupt-/Werkrealschulen schreitet der seit der Jahrtausendwende feststellbare Rückgang der Schülerzahlen weiter fort, wird beim Kultusministerium betont.

Die oben verwendeten Zahlen haben einen vorläufigen Charakter. Die endgültigen Zahlen zu den Übergängen von den Grundschulen auf die weiterführenden Schulen zum Schuljahr 2016/2017 liegen mit der amtlichen Schulstatistik im Frühjahr 2017 vor.