Die bravourös ausgeführte Hauptübung der Göllsdorfer Jugendfeuerwehr bildet den Auftakt der Feierlichkeiten samt Ehrungen. Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: Göllsdorfer feiern 20 Jahre Jugendfeuerwehr mit Hauptübung und Ehrungen / 591 Dienste absolviert

Die Jugendfeuerwehr ist ein Erfolgsmodell. In der Feuerwehrabteilung Göllsdorf feierte die Gruppe ihr 20-jähriges Bestehen. Karl-Heinz Hermle wurde mit der Ehrenadel in Gold ausgezeichnet.

Rottweil-Göllsdorf. Wer die Hauptfeuerwehrübungen der aktiven Wehr kennt, konnte nur staunen. Die Jugendfeuerwehr hängt den alten Hasen an den Fersen. In Windeseile waren sämtliche Vorbereitungen von den herbeigeeilten Jugendwehren aus Rottweil, Zepfenhan, Göllsdorf, Hausen und Neufra erledigt und der Brand in der Mehrzweckhalle Göllsdorf gelöscht. Die Feuerwehrhauptübung, die von der Jugend so bravourös ausgeführt wurde, bildete den Auftakt der Feierlichkeiten.

Vor 20 Jahren wurde die Jugendfeuerwehr Göllsdorf von Karl-Heinz Hermle als Gruppenleiter und Markus Württemberger als sein Stellvertreter ins Leben gerufen. Eine Erfolgsgeschichte, aus der Württemberger später als Kommandant hervorging und der Feuerwehrabteilung Göllsdorf 80 Kinder und Jugendliche bescherte, denen sie neben einer fundierten Feuerwehrausbildung Werte wie gegenseitiges Vertrauen, Zuverlässigkeit und die Vorteile einer funktionierenden Gemeinschaft vermitteln konnte.

591 Dienste absolvierte der Nachwuchs in den vergangenen 20 Jahren, aber ebenso viele Grillabende, Ausflüge und anderen Freizeitspaß, berichtete Karl-Heinz Hermle, der den Jugendlichen bis heute zur Seite steht. 50 Prozent der Jugendlichen wechseln später zu den Einsatzkräften, berichtete er stolz. Von den derzeit 32 Aktiven der Abteilung Göllsdorf begannen 16 ihre Laufbahn in der Jugendgruppe.

Bürgermeister Christian Ruf lobte den Einsatz und das Engagement und betonte die Notwendigkeit: "Ohne funktionierende Jugendgruppe ist eine freiwillige Feuerwehr heutzutage nicht mehr denkbar".

Gründung der Jugendgruppen erweist sich als Glücksfall

Als Glücksfall bezeichnete Ortsvorsteher Wolfgang Dreher die Gründung der Jugendgruppen. Mit dem Wegfall der Wehrpflicht sei auch die zehnjährige Verpflichtung zum Feuerwehrdienst entfallen, berichtete er. Die Zukunft der freiwilligen Wehren stand auf dem Spiel. Dreher, der der Abteilung damals aktiv angehörte, erinnerte an die unzähligen Fragen und Aufgaben, bei denen ihnen die Rottweiler Wehr, die ihre Jugendgruppe bereits 1965 gegründete hatte, "als Vorbild" beigestanden habe.

Doch geprägt und mit seinem Stempel versehen habe die Gruppe bis heute Karl-Heinz Hermle. Seine Arbeit trage zum Weiterbestehen der Abteilung bei und bilde einen "wichtigen Pfeiler" in der Göllsdorfer Jugendarbeit, dankte Dreher.

Für dieses ununterbrochene Wirken und Engagement wurde Hermle vom Kreisjugendfeuerwehrwart Sebastian Roming bei lang anhaltendem Applaus mit der Ehrennadel in Gold der Deutschen Jugendfeuerwehr geehrt.

Michael Harteker, der das Amt des stellvertretenden Leiters vor acht Jahren übernommen hat, wurde nun für seine ehrenamtlichen Verdienste mit der Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg gewürdigt.