Beim Bau des Gefängnisses gibt es vieles zu beachten. Nun geht es um die Jury des Architekturwettbewerbs. Foto: Graner

JVA-Neubau im Esch soll 500 Plätze umfassen. Auslobung für Architektenwettbewerb steht an.

Rottweil - Ende 2024 könnte der Gefängnisneubau im Esch mit 500 Plätzen fertig sein, 2025 dann – nach dem Probebetrieb – die ersten Insassen ihre Zellen beziehen – "wenn alles planmäßig läuft". Das sagte am Dienstagabend Thomas Steier, Leiter des Amtes Vermögen und Bau in Konstanz, nach einem Treffen mit 29 Teilnehmern der Beteiligungsgruppe im Neuen Rathaus. Zunächst steht nun aber der Planungswettbewerb an.

Mitte des Jahres soll die Auslobung erfolgt sein, für einen offenen Wettbewerb in zwei Phasen. Zum Jahreswechsel auf 2018 ist dann die erste Jurierung geplant, bei der 20 Arbeiten für die zweite Runde ausgewählt werden. "Im Sommer 2018 haben wir dann den Wettbewerbsgewinner", erklärte Steier. In der Jury mit drei Mitgliedern vertreten sein wird auch die Beteiligungsgruppe. Dieses Angebot des Landes wurde gestern gerne angenommen. Die Wahl fiel auf Albrecht Foth vom Bewährungshilfeverein, auf Ruth Steinhilber vom Bürgerforum Perspektiven Rottweil und auf Bernd Franz, NaBu-Vertreter in der Interessensgruppe der Umweltverbände.

Die Bürgerbeteiligung in Rottweil an diesem Projekt hält Gisela Erler für so vorbildlich und lobenswert, dass Florian Wahl vom Staatsministerium gestern eine Einladung der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung aussprechen konnte. Nach der Sommerpause würde Erler die Mitglieder der Beteiligungsgruppe gerne in Stuttgart begrüßen.

Aber auch dem Amt Vermögen und Bau liegt daran, die Impulse und Ideen der Gruppe im weiteren Prozess zu haben. Schon in den Auslobungstext seien die bisherigen Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung eingeflossen. "Wir wollen den Dialog deshalb aufrecht erhalten", versprach Steier, den Austausch fortzuführen. Die Beteiligungsgruppe ist so nicht nur über die Jurymitglieder in den Wettbewerb eingebunden, sondern bekommt auch die Gelegenheit, nach Abschluss der ersten Phase die ausgewählten 20 Beiträge erläutert zu bekommen.

Als offen und konstruktiv lobte Steier das gestrige Treffen. In Sachen Transparenz und Unterstützung laufe es in Rottweil vorbildhaft. Sein Fazit: "Öffentliches Bauen geht heute nicht mehr ohne Bürgerbeteiligung."