Spezialfirma auf Hochwald angerückt: Land lässt Daten zu potenziellen Standorten für das Großgefängnis aktualisieren.
Rottweil - Die Suche geht weiter. Das Land lässt die Daten zu den potenziellen JVA-Standorten aktualisieren. Und auch auf Hochwald ist deshalb eine Spezialfirma angerückt, um durch Bohrungen Informationen zum Untergrund zu erhalten.
Das Bitzwäldle, auf Hochwald, im Esch, der Stallberg, Meßstetten und Weigheim – für alle Standorte, die im Moment noch für den Gefängnis-Neubau im Gespräch sind, laufen im Moment die vertiefenden Untersuchungen, die die Landesregierung nach der Absage aus Tuningen angekündigt hat. Während für drei der vier Areale auf Rottweiler Gemarkung, nämlich Bitzwäldle, Esch und Stallberg, bereits Informationen durch geologische Untersuchungen existieren, sind nun auch auf Hochwald Bohrungen geplant. In den nächsten Tagen soll es dort losgehen. Das Team der beauftragten Firma Drillexpert ist bereits vor Ort und derzeit noch mit Untersuchungen auf Kampfmittelreste beschäftigt. Das Institut für Geotechnik der Universität Stuttgart begleitet die Arbeiten und wird die Erkundungen in einem Untersuchungsbericht darstellen.
Ebenso soll es Bohrungen in Meßstetten geben. Auch wenn das Gelände der früheren Zollernalbkaserne derzeit als Interimslösung für die Aufnahme von Flüchtlingen im Gespräch ist – aus dem Rennen in Sache JVA-Standort ist Meßstetten damit also nicht.
Mitte September sollen die Bohrungen abgeschlossen sein. Mindestens bis Mitte Oktober lässt das Land in Weigheim außerdem in Schürfgruben den Wasserstand beobachten, denn als das Gelände im vergangenen Jahr unter die Lupe genommen worden war, berichteten die Experten von einem sehr hohen Wasserstand.
Nach dem Gespräch zwischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann, dem Meßstetter Bürgermeister Lothar Mennig und Landrat Günther-Martin Pauli vor wenigen Tagen steht in der Zollernalb-Gemeinde das Thema Asylbewerberunterkunft im Vordergrund. So wird es jetzt am Mittwoch, 20. August, ab 19 Uhr in der Festhalle in Meßstetten einen Infoabend geben, für den Wolf-Dietrich Hammann, Ministerialdirektor im Landesministerium für Integration, und Grit Puchan, Vizepräsidentin am Regierungspräsidium Tübingen, ihr Kommen angekündigt haben.
In Internetkommentaren ist die Rede davon, dass sich Meßstetten dem Ansinnen des Landes gegenüber aufgeschlossen zeigen könnte, um sich als Standortkommune für den JVA-Neubau im Rennen zu halten. Von Seiten Kretschmanns gibt es nämlich die Zusage, dass die Unterbringung von Flüchtlingen nur vorübergehend, maximal bis Ende 2016, zur Debatte stehe.
Dass in Stuttgart noch in diesem Jahr eine Entscheidung fällt, wo das Gefängnis gebaut werden soll, erscheint unwahrscheinlich. Die Ergebnisse der Bohrungen und der hydrologischen Untersuchungen müssen zunächst ausgewertet und aufbereitet werden. Überlegt wird überdies, die Schürfen in Weigheim gar über den Winter weiter zu beobachten. Die Bewertungsmatrix dürfte also nicht vor dem Frühjahr aktualisiert sein.