Während Farbe an den Garagentoren abblättert und die Fassade verdreckt, vermodern die Fensterrahmen der Mehrzweckhalle in Göllsdorf. Foto: Dürr

Mehrzweckhalle nur noch teilweise benutzbar. Förderverein will Bürger mobilisieren. Neubau bereits in Planung.

Rottweil-Göllsdorf - "Die alte Halle befindet sich in einem desolaten Zustand", meint Ludwig Kohler, Vorsitzender des Fördervereins zum Neubau der Mehrzweckhalle in Göllsdorf. Die Planung für einen Neubau ist bereits in Arbeit. Das Dach ist marode, die Lüftungsanlage sowie die Heizung müssten erneuert werden, und ein Teil des Hallenbodens ist aufgrund der Beschaffenheit für sportliche Aktivitäten nicht mehr benutzbar. Das ist derzeit der Zustand der 45 Jahre alten Göllsdorfer Mehrzweckhalle. Außerdem seien viel zu wenige Toiletten verfügbar. "Es gibt lediglich zwei Kabinen in der Damentoilette und eine in der Herrentoilette sowie einen Pissoirbereich", erklärt Manfred Schmutz, Hausmeister der Mehrzweckhalle.

Bereits im vergangenen Jahr wurde über eine Sanierung nachgedacht. In Anbetracht der vielen Mängel wäre eine solche jedoch so teuer, dass ein Neubau sinnvoller erscheint, erklärt der Göllsdorfer Ortsvorsteher Wolfgang Dreher.

Die Mehrzweckhalle wurde 1967 erbaut. Während drei Viertel der Halle mit einem sogenannten Schwingboden ausgestattet sind, besteht ein Teil des Bodens lediglich aus Beton, auf dem ein PVC-Belag verlegt ist. Dieser Bereich ist aufgrund der Härte für einen Bühnenaufbau gedacht, für sportliche Nutzung aber ungeeignet. Würde man sich darauf verletzten, so wäre die Stadt dafür verantwortlich. Aus diesem Grund ist dieser Teil der Halle gesperrt.

"Immer wieder bilden sich Pfützen in der Halle nahe der Fenster", weist Schmutz auf die stark verwitterten Fenster hin. "Außerdem fehlt eine Wärmedämmung an den Wänden." Im Winter gefriert Kondenswasser an der Fensterfront, schildert der Hausmeister, "und im Sommer heizt sich die Halle unerträglich auf." Die Holzverkleidung an der Wandinnenseite sei im Laufe der Jahre sogar gefährlich geworden. "Zum Teil ragen Holzsplitter heraus", zeigt Kohler.

Zur Zeit finden der Sportunterricht der Grundschule, sowie Veranstaltungen der örtlichen Vereine in der Halle statt. "Derzeit ist der Sportbetrieb trotz der Absperrung zwar möglich, eine Dauerlösung ist dies jedoch nicht", meint Kohler. Zudem bestünden derzeit nur wenige Ausweichmöglichkeiten, wenn die Halle komplett schließe. "Der Hallenbedarf ist größer als das Hallenangebot", weiß Kohler. Es gibt zwar umliegende Mehrzweckhallen, jedoch müssten Kinder und Jugendliche von ihren Eltern dann gefahren werden.

Also werde derzeit über einen Parallelbau nachgedacht. Aufgrund des maroden Fundaments, durch das Wasser einsickert, wäre ein Bau direkt am Platz der alten Sporthalle wenig sinnvoll, erklärt Kohler. Daher ist ein Bau direkt neben der Mehrzweckhalle Göllsdorf nicht ausgeschlossen. Der Betrieb der alten Halle würde aus diesem Grund so lange weitergehen, bis die Neue benutzbar wäre.

Um das Projekt auch von bürgerlicher Seite zu unterstützen, wurde der Förderverein Neubau Mehrzweckhalle Göllsdorf gegründet. "Wir schaffen Lebensqualität" ist das Motto des Vereins. "Unser Ziel ist es, die Bevölkerung zu engagieren und Entscheidungen in Sachen Neubau zu beeinflussen", erklärt Kohler. Die Planung soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein.