Am Samstag gastierte Reggae-Star »Gentleman« im Kolossaal. Foto: Schnekenburger

1450 Besucher feiern beim Ferienzauber Reggaestar Gentleman im Kraftwerk.

Rottweil - Es dauerte ein Weilchen, doch schließlich hat es sich gelohnt: Seit Jahren sind die Ferienzauber-Macher hinter "Gentleman" her, am Samstag war er im Kraftwerk zu Gast.

Das rund 1450-köpfige Publikum, übrigens in einer recht bunten Zusammensetzung, war schnell bei der Sache: Bereits nach ein paar Takten hatte der Reggae-Star seine Gäste im Kolossaal erobert. Die Stimmung sollte während der nächsten eineinhalb Stunden auch nicht mehr abreißen.

Während Hardliner dem charismatischen Sänger Verrat vorwerfen und einen Umschwenk zu weichgespülter, Kommerz-kompatibler Musik bemängeln, nutzt "Gentleman" die neuen Möglichkeiten für im Detail komplexere, tüfteligere Musikstrukturen und Klangbilder in seinen Songs – und natürlich eine Produktion, die diese Stärken souverän ausspielt. Dass sein aktuelles Album "Diversity" vom Start weg die Spitze der Charts stürmte, mag den Kritikern Recht geben. Aber Erfolg hatte er schon früher, und was der Kölner am Samstagabend im Kraftwerk ablieferte, war ein rundum gelungenes Opus.

Es war ein energiegeladener Auftritt, bei dem sich "Gentleman" von Anfang an verausgabte, ohne, dass man bis zum Ende irgendwelche Ermüdungserscheinungen bemerkt hätte. Auch die "Evolution"-Band spielte mit Verve, präzise, dennoch inspiriert und, um im Bilde zu bleiben, tatsächlich mit erstaunlicher "Diversity" bis hin zu veritablen knackigen Rock-Riffs.

Bei allem blieb "Gentleman" stets genau das, Wiedererkennungswert 100 Prozent – und doch ein bisschen neu. Übrigens gefiel auch ganz besonderen Gästen, was sie da hörten und sahen: Auf der Galerie tanzten die Eltern des Künstlers beseelt mit.