Ausschuss: Stadträten liegt einiges auf dem Herzen / Sauter sieht Handlungsbedarf bei Öffnungszeiten
Rottweil. Dass den Stadträten einiges unter den Nägeln brennt, zeigte sich am Mittwochabend. Viele Fragen und Forderungen an die Verwaltung gab es zu Beginn.
Das Einkehren
Es ist ein sensibles Thema in Rottweil, das aber nach Ansicht von CDU-Stadtrat Herbert Sauter endlich angepackt werden muss: Wer in Rottweil einkehren will, tut sich mitunter schwer, ein offenes Lokal zu finden. "Ich war am Sonntag gegen 16 Uhr g in der Stadt unterwegs, und von Hochturm bis Viadukt hatte gerade mal eine einzige Gaststätte geöffnet", berichtete er im Gemeinderatsausschuss am Mittwoch. Nicht zuletzt im Hinblick auf die vielen Touristen und weitere, die durch die Hängebrücke erwartet werden, könne man "diesen Zustand so nicht lassen". Es bestehe dringender Handlungsbedarf, erklärte er, und forderte die Verwaltung auf, hier tätig zu werden. Bereits vor einem Jahr hatte Sauter die Thematik angesprochen – viel getan hat sich seither nicht.
Oberbürgermeister Ralf Broß erklärte, man sei von Seiten der Stadt "im Gespräch mit Gastronomen und dem GHV" und sei mit dem Thema "Ausweitung der Öffnungszeiten" befasst. Auch sei man bemüht, Leerstände wieder zu füllen. Näher ging Broß auf die Einkehr-Problematik jedoch nicht ein.
In der Vergangenheit waren immer wieder Stimmen laut geworden, dass Ruhetage, Öffnungszeiten und Urlaube der Gastronomiebetriebe in der Stadt nicht optimal abgestimmt sind. Tageweise haben zahlreiche Restaurants gleichzeitig zu. Bekanntermaßen hat die Gastronomiebranche jedoch auch mit Personalmangel zu kämpfen.
Das Parken
Peter Schellenberg (FWV) wundert sich, dass das Thema Parkierungsanlage an der Villa Duttenhofer scheinbar auf Eis liegt. Vor einem Jahr habe man heiß diskutiert, jetzt entstehe langsam der Eindruck, bei der Stadt gebe es keinen rechten Willen, die Sache anzupacken. OB Ralf Broß verwehrte sich dagegen. Das Projekt sei finanziert, also werden es auch durchgeführt. Fachbereichsleiter Lothar Huber versicherte: "Das Thema kommt dieses Jahr noch auf die Tagesordnung."
Die neuen Schilder
Hermann Klein (FDP) hat sich die neuen, schwarzen Hinweisschilder in der Stadt genau angesehen, und findet deren Position und Ausrichtung teilweise "lächerlich". So würden Schilder am Känzele "direkt auf eine Mauer" zeigen, auch andere schaffen laut Klein mehr Verwirrung, anstatt zu helfen. Lothar Huber entgegnete, man habe sich darauf verständigt, den Besuchern Rottweils die Richtung anzugeben, in der das gewünschte Ziel liegt. Dann sei der "gesunde Menschenverstand" gefragt, ergänzte OB Broß. Dies funktioniere, so Lothar Huber, schließlich gebe es "noch keine Fußspuren an der Wand hoch". Dennoch könne laut Broß im Einzelfall nachjustiert werden.
Die Friedhöfe
Auf den Friedhöfen geht ein Wandel vonstatten. Der Trend geht weiter hin zu Urnengräbern. Dadurch seien sehr viele Flächen frei, bemerkte Hermann Breucha (FWV), der anregte, die Friedhöfe "konzeptionell neu zu überdenken". Man sei seit geraumer Zeit dran, sinnvolle neue Konzepte zu erarbeiten, erklärte Fachbereichsleiter Lothar Huber. Durch die teils langen Liege- und Ruhefristen dauere es aber teils zehn Jahre oder länger, bis man Maßnahmen umsetzen könne. Breucha will dennoch ein Gesamtkonzept.
Straße und Beleuchtung
Auf der Charlottenhöhe herrscht Verwunderung, dass die Stadt die komplette Beleuchtung austauscht. Hier gebe es laut Hermann Breucha Informationsbedarf, dem die Verwaltung nochmals nachkommen will. Es geht um fehlende Ersatzbeschaffungsmöglichkeiten. Und Anwohner der Kastellstraße warten seit langem auf deren Ausbau, der eigentlich für dieses Jahr anberaumt war. Breucha erkundigte sich nach dem Stand der Dinge. "Kommt der Ausbau 2019?" Nein, danach sieht es nicht aus, so die Auskunft der Verwaltung. Bürgermeister Christian Ruf sprach von einem überaus dicken Investitionspaket, dass es im Rahmen der Haushaltsberatungen zu besprechen gebe.