Ralf Broß (rechts), Stephanie Siegel (links) und Gudrun Müller geben die Bewerbungsunterlagen ab. Foto: Stadt Rottweil Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Delegation mit Broß in Stuttgart / OB: Nach wie vor städtebauliche Defizite

Rottweil. Eine Delegation mit Oberbürgermeister Ralf Broß hat die Bewerbungsunterlagen für das Landesprogramm "Natur in Stadt und Land" im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart abgegeben.

"Eine Landesgartenschau wäre bei den Menschen in Rottweil in guten Händen", sagte Broß zu Marc Calmbach, der die Bewerbungsunterlagen seitens des Ministeriums in Empfang nahm. Das zugehörige Förderprogramm "Natur in Stadt und Land" biete Rottweil zur richtigen Zeit die Chance, die Stadt nachhaltig weiterzuentwickeln, unterstrich Broß. Der neue Testturm mit Aussichtsplattform, die geplante Justizvollzugsanstalt oder der Bau einer Fußgänger-Hängebrücke über das Neckartal setzten positive Impulse für die Stadtentwicklung. "Doch Rottweil hat nach wie vor beträchtliche städtebauliche Defizite, welche die Stadt allein nicht wird beseitigen können", so Broß.

Kern des Konzepts: Der stark beeinträchtigte Grüngürtel um die mittelalterliche Kernstadt solle reaktiviert und das von Industrie- und Gleisanlagen zerschnittene Neckartal als Erholungsraum zurückgewonnen werden. Die Landesgartenschau Rottweil solle zudem Wege für eine nachhaltige Stadtentwicklung aufzeigen. "Innovative Mobilitätslösungen haben wir bereits heute in die Konzeption einbezogen", erklärte Broß und verwies auf die Idee, in Rottweil als kommunalem Mobilitätslabor Fortbewegungsmöglichkeiten der Zukunft zu erproben. "In Rottweil wird der erste seillose Aufzug entwickelt, der horizontal wie vertikal fahren kann und vielleicht auch eines Tages Menschen vom Bahnhof direkt in die Stadt transportieren könnte."

Broß betonte, dass die Bewerbung von der Bürgerschaft mitgetragen wird: "Der Gemeinderat steht einstimmig hinter der Bewerbung. Aktive Gruppen in der Bürgerschaft unterstützen die Bewerbung aus eigener Initiative heraus, beispielsweise das Bürgerforum Perspektiven Rottweil und die Arbeitsgruppen der Lokalen Agenda 21." Sämtliche Großprojekte der vergangenen Jahre seien in Rottweil durch einen breiten und offenen Diskurs begleitet und letztendlich von der Bürgerschaft mitgetragen worden.