Ein unmissverständliches Schild an einem Weg in Rottweil-Göllsdorf ermahnt Hundebesitzer zu mehr Rücksichtnahme. Foto: Stadt Rottweil

Stadt Rottweil appelliert daher an alle Hundebesitzer, besser auf ihre Tiere aufzupassen.

Rottweil – Mit Hundekot verdreckte Wiesen und Wege, aufgeschrecktes oder gar getötetes Wild und Eltern, die beim Spaziergang um ihre Kinder fürchten: Freilaufende Hunde sorgen rund um Rottweil zunehmen für Ärger. Bei Ordnungsamtsleiter Jörg Alisch häufen sich die Beschwerden. Die Stadt Rottweil appelliert daher an alle Hundebesitzer, besser auf ihre Tiere aufzupassen.

 „Klar ist: Jeder Hund braucht seinen Auslauf“, sagt Ordnungsamtleiter Alisch. „Aber das entbindet den Halter nicht von seiner Verantwortung für das Tier.“ Innerhalb der Stadt sind die Hunde deshalb grundsätzlich an der Leine zu führen. Aber auch außerhalb der Ortschaft sind die Hundehalter in der Pflicht: „Man darf sein Tier nur dann von der Leine lassen, wenn man es auch im Griff hat. Das heißt: Der Hund muss aufs Wort gehorchen“, betont Alisch.

Bei ihm beklagen sich immer wieder Jogger, die von Hunden angesprungen wurden. Eltern mussten wiederholt erleben, wie ihre Kleinen von Hunden bedrängt wurden. „Oft kommt es auch vor, dass Hunde an der Leine von frei laufenden Hunden angegangen wurden und sich die Besitzer nicht zu helfen wissen“, berichtet Alisch. Grund für den zunehmenden Ärger: Es gibt schlicht mehr Hunde in Rottweil als noch vor einigen Jahren. Waren 1995 noch 660 Hunde bei der Stadt gemeldet, sind es heute mittlerweile schon fast 800 – Tendenz weiter steigend. „Um so wichtiger ist nun gegenseitige Rücksichtnahme“, betont Alisch.

Ein weiteres Problem stellen umherstreunende Hunde übrigens für die frei lebende Tierwelt dar. Bodenbrüter wie die Feldlärche werden von ihren Nestern verjagt und geben ihren Nachwuchs auf, Rehkitze werden von ihren Muttertieren getrennt oder gar getötet. „Die Hundehalter bekommen oft überhaupt nicht mit, was ihre Tiere abseits der Wege anrichten“, sagt Alisch.

Mit Kot verunreinigtes Gras gefährlich

Ein weiteres leidiges Thema ist der Hundekot auf landwirtschaftlich genutzten Flächen: So manche Wiese am Ortsrand kann landwirtschaftlich nicht mehr richtig genutzt werden. „Unser Hauptproblem ist das angebaute Grünfutter: Wenn Rinder oder Schafe mit Kot verunreinigtes Gras fressen, drohen Krankheiten oder Fehlgeburten. Schlimmstenfalls verenden die Tiere auch daran“, berichtet Manfred Haas, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes. Dabei dürfen landwirtschaftlich genutzte Wiesen und Äcker während der Vegetationsperiode eigentlich gar nicht betreten oder gar als Hundeklo missbraucht werden.

„Letztlich geht es auch um Lebensmittelhygiene. Jeder Hundehalter sollte sich im Klaren sein, dass hier gegen geltendes Recht verstoßen wird und je nach Schaden empfindliche Geldbußen drohen können“, mahnt Alisch. Und was im Stadtgebiet selbstverständlich ein sollte, gilt auf landwirtschaftlichen Flächen oder am Wegesrand außerhalb der geschlossenen Wohnbebebauung ebenfalls: „Die Halter müssen auch dort die Hinterlassenschaften ihrer Hunde wieder entfernen. Hundekot ist kein Naturprodukt, sondern gehört in den Mülleimer.“