Noch während die einzelnen Raketen nach einer bestimmen Choreografie in die Luft gingen und atemberaubende Bilder in den Nachthimmel zeichneten, fing die Bühne Feuer. Das konnte mitunter von den Zuschauern je nach Standort gesehen werden. Müller, der das Geschehen vom Bockshof aus verfolgte, sagte, er sei sowieso in ständigem Kontakt mit den Kollegen am Testturm gewesen und über diesen Vorfall schnell informiert worden. Die Feuerwehrleute hätten den Bereich unterhalb der in Brand geratenen Plattform geräumt, da brennende Teile heruntergefallen seien. Man habe sich dazu entschieden, die Plattform, die mit einem Seil am Kran hing, erst nachdem der letzte Feuerwerkskörper gezündet war, herunterzulassen und zu löschen. Nach Müllers Einschätzung war das die richtige Entscheidung. Hätte man während der Show die Bühne abgelassen, hätte die Gefahr bestanden, dass die Raketen eine andere Flugahn als berechnet eingenommen hätten. Das wäre mit unvorhergesehenen Folgen und Risiken verbunden gewesen. Ein Stopp sei nicht möglich gewesen. Einmal in Gang gesetzt, könne das Feuerwerk nicht vorzeitig beendet werden.
Die Holzbühne, die an Metallschienen befestigt war, wurde gelöscht. Die Feuerwehrleute trugen dabei wegen des beißenden Rauchs Atemschutzmasken. Weitere Glutnester auf der Wiese wurden ebenfalls gelöscht. Die Feuerwehr benötigte dafür rund die Hälfte des 2500 Liter fassenden Löschtanks.
Oliver Gut, Verantwortlicher der Pyrotechnik-Firma „seventyfive“, kann sich das nicht erklären. Es komme zwar mitunter vor, dass die Batterien, die in Karton steckten, glimmten. Aber ein Feuer habe es bislang nicht gegeben, sagt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Er sei dabei, der Ursache auf den Grund zu gehen, die Plattform werde untersucht. Auf seine Erfahrung angesprochen, sagt Gut, dass er 30 bis 40 Feuerwerk-Shows im Jahr organisiere, etwa für Hochzeiten oder auch Firmenjubiläen. Er sei auch mit Großfeuerwerken vertraut. Sonst hätte er das für das Turmfest nicht gemacht.
Oberbürgermeister Ralf Broß sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der Vorfall bedauerlich sei, aber auch zeige, dass die Feuerwehr Rottweil, die an Ort und Stelle war, die Bühne schnell löschen konnte. Der Feier habe das keinen Abbruch getan. Die Stimmung sei hervorragend gewesen. Die Stadt habe toll gefeiert, der Turm sei in der Stadt angekommen, der Turm von den Bürgern aufgenommen worden.
Zu guter Letzt: Die Stadt geht von einer Besucherzahl von rund 20.000 für den Samstag, den ersten Tag des Turmfestes, aus. Die Polizei spricht bislang von einem Festverlauf ohne besonderen Vorkommnisse.
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