Stadtbrandmeister Frank Müller sitzt in seinem Büro im Neuen Rathaus bereits auf gepackten Kisten. Im neuen Büro stehen die Möbel schon, nur ein paar Kleinigkeiten fehlen, dann kann Müller seine neue Wirkungsstätte in der Feuerwache beziehen. Foto: Siegmeier

Umzug in die Schramberger Straße für Ende Oktober geplant. Lange Vorgeschichte.

Rottweil - Wie zieht eine Feuerwehr eigentlich um? Schließlich muss die Wehr trotz Umzugs ja stets einsatzbereit sein. Und "das ist sie auch", versichert Stadtbrandmeister Frank Müller.

Frank Müller ist eifrig am Packen. Müller wird mit seinem Büro aus dem Erdgeschoss des Neuen Rathauses ebenfalls in die Feuerwache an der Schramberger Straße umziehen. Die Möbel an seiner neuen Wirkungsstätte stehen bereits. Lediglich einige technische Kleinigkeiten fehlen noch.

Fahrzeuge und alles, was Müller und seine Leute für die Einsätze benötigen, bleibt bis zuletzt im alten Feuerwehrhaus. Für den Umzug ist ein kleiner Festzug von der Schlachthausstraße in die Schramberger Straße geplant. Begleitet wird der Fahrzeugtross von der Rottweiler Stadtkapelle und von der kompletten Mannschaft der Löschzüge 1 bis 3 der Rottweiler Kernstadt. Auch Oberbürgermeister Ralf Broß wird dabei sein. Einen genauen Termin gebe es allerdings noch nicht. "Mitte bis Ende Oktober wird das sein", informiert Rüdiger Mack, der Pressesprecher der Feuerwehr.

Neue Halle ist barrierefrei

Die offizielle Einweihung ist auf Mitte November terminiert. Einen "Tag der offenen Tür" für die Bürger wird es dann im Frühjahr geben.

In der neuen Feuerwache werden derzeit Möbel aufgebaut, Räume eingerichtet und geputzt. Die Atemschutzwerkstatt ist bereits in der Schramberger Straße zu finden und auch die neuen – feuerroten – Spinde für die Einsatzkleidung stehen schon.

Die drangvolle Enge, die zuletzt im alten Feuerwehrhaus herrschte, hat bald ein Ende. Die Fahrzeughalle ist geräumig und vor allem eines – barrierefrei. Treppen gibt’s künftig nicht mehr. Zumindest nicht für diejenigen, die in den Einsatz gehen. Die Räume im ersten Stock sind für die Einsätze nicht relevant, sind aber – mittels Aufzug – ebenfalls barrierefrei erreichbar. Hier sind Schulungsraum, Florian-stüble, Archiv, Büroräume und dergleichen untergebracht.

Der Stadtbrandmeister und seine Feuerwehrleute freuen sich über die neuen Räume, die auf dem neuesten Stand der Technik sind. Das alte Feuerwehrhaus habe nun endgültig ausgedient.

Der Weg bis zum Neubau sei lang und teilweise auch beschwerlich gewesen, erinnert sich auch Frank Müllers Vorgänger und Vater, Rainer Müller, an vergangene Jahre und Diskussionen im Gemeinderat. Der Anbau in der Schlachthausstraße sei von Anfang an als Übergangslösung gedacht gewesen. So habe es der damalige Feuerwehrpräsident Albert Bürger bei der Einweihung 1968 gesagt, weiß der Stadtbrandmeister a. D. noch gut. Die Übergangslösung hielt nun beinahe 50 Jahre. Immer wieder habe man einen Anlauf für den Neubau gestartet. Doch diese scheiterten. Die Gründe dafür waren ganz unterschiedlich, meist aber war die Standortfrage schwierig.

Enge Garagen und das lecke Dach gibt es bald nicht mehr. Und auch die Stellplatzsituation im Einsatzfall wird durch die Tiefgarage künftig entspannt sein. Die Feuerwehr darf sich also freuen. Aber bis zur Einweihung liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor den Mitgliedern der Rottweiler Feuerwehr. Alle packen kräftig mit an.

Die neue Feuerwache in der Schramberger Straße steht kurz vor der Fertigstellung. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit kann das Gebäude in den nächsten Wochen bezogen werden. Im alten Feuerwehrhaus werden langsam Kisten gepackt. Wir begleiten die Aktion in einer Artikelserie.