Absturz auf 1,6 Prozent / Grüne Gewinner

Von Edgar Reutter Schramberg. Die Wähler haben Dieter Kleinmanns FDP in der alten liberalen Hochburg Schramberg geradezu pulverisiert. Sie schrumpfte als Konsequenz zur Kandidaten-Haltung in der Krankenhaus-Frage von 10,1 auf bedeutungslose 1,6 Prozent zusammen. Die ödp halbierte in etwa ihr Ergebnis von 2006 auf 2, 7 Prozent.

Stefan Teufels CDU hat mit 46,3 Prozent in Schramberg gerade mal 2,5 Prozent der Stimmen von 2006 (48,8) eingebüßt. Sein klares Bekenntnis zum Krankenhaus-Standort Schramberg und zum Helios-Konkurrenten Ameos hat dem alten und neuen Landtagsabgeordneten im Westen des Kreises höhere Verluste erspart und ihn zum Wahlsieger gemacht.

Die SPD nahm aus der Wechselstimmung im Land keinerlei Bonuspunkt mit und verlor sogar ein knappes Prozent gegenüber 2006. Die klaren Gewinner der Wahl sind im Schwarzwald, wie überall die Grünen, die in Schramberg ihr Ergebnis von damals 6,4 auf satte 14,6 Prozent ausbauten. Die anderen Parteien, die im Kreis zur Wahl antraten, machten ebenso wie die FDP keinen Stich. In Schramberg gibt damit weiterhin eine starke CDU-Hausmacht den politischen Ton an, wohl auch weil sich deren Kreisräte massiv gegen die eigene Fraktion und gegen die Freien Wähler auflehnten. Die CDU und die Grünen profitierten als einzige von der um zwölf Prozent stark gestiegenen Wahlbeteiligung (2006: 49,7; 2011: 62,3) bei der Zahl der insgesamt eingesammelten Stimmen. Die CDU holte 1262 Stimmen mehr, die Grünen gewannen 1000 Stimmen dazu. Die SPD die 0,9 Prozent einbüßte, zählte 230 Stimmen weniger, während die FDP 600 Wähler verlor, und Bernd Richters ödp 120 Zähler weniger einfuhr. Einzig die Grünen konnten ihr Ergebnis folglich in einen höheren Prozentanteil umwandeln.

Auch in den Schramberger Umlandgemeinden bestätigte sich der städtische Trend: Der Absturz der FDP um die zehn Prozent fiel ähnlich dramatisch aus. In den vielen Nachbarorten rückten die Grünen der SPD dicht auf die Pelle, im bäuerlich geprägten Schiltacher Stadtteil Lehengericht holten sie mit 28,7 Prozent ihr bestes Ergebnis.

Im Verhältnis weitaus weniger stark geblieben als im Stadtgebiet ist die Zustimmung zur CDU in den Dörfern, wo sie teilweise sogar zweistellig Prozente verlor.