64 Telekom-Mitarbeiter sollen von Rottweil nach Darmstadt und Stuttgart versetzt werden.

Rottweil - Seit Ende September haben am Standort Rottweil 64 Telekom-Mitarbeiter eine unruhige Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Von der Telekom angekündigte Betriebsverlagerungen ab Juli 2011 nach Darmstadt und Stuttgart sorgen für viel Unsicherheit, teilweise auch für Existenzangst.

Die Telekom strukturiert ihren Mittelstands-Service und -Vertrieb sowie ihre IT in Deutschland neu. Von den noch etwa 840 Arbeitsplätzen in Rottweil sollen deshalb 64 wegfallen, dabei etwa 40 aus dem Bereich Service/Vertrieb nach Stuttgart wandern. Im IT-Bereich ist die Rede von 20 Arbeitsplätzen, die künftig in Darmstadt angesiedelt sein sollen.

Infoveranstaltung am Mittwoch

Gegen die geplanten Arbeitsplatzverlagerungen wollen morgen, Mittwoch, DGB und ver.di bei einer Informationsveranstaltung ab 16.30 Uhr im Rottweiler Telekom-Gebäude deutlich machen, dass dieser Plan für viele betroffenen Mitarbeiter ein herber Schlag bedeutet. Mit einer Schilderwaldaktion soll zusätzlich Protest geäußert werden gegen die Politik der schwarz-gelben Bundesregierung. Viele Menschen würden in die soziale Not und das gesellschaftliche Abseits gedrängt. Es sei eine Politik der gesellschaftlichen Spaltung, sagt Salvatore Bertolino, ver.di-Beauftragter in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Der Gewerkschafter weiß, was ein Manager denkt: "Es ist grundsätzlich einfacher, wenn alle Beschäftigten an einem Punkt (Darmstadt und Stuttgart) hocken." Er sagt aber auch: "Statt Autobahnen vollzustopfen, sollten wir stärker die Datenautobahnen nutzen, schließlich ist die Wirtschaft für die Menschen da."

Der Rottweiler ver.di Ortsverein wird morgen zunächst die Schilderwaldaktion erläutern. Danach soll der Rottweiler Oberbürgermeister Ralf Broß eine Petition erhalten. ver.di und die Belegschaft hofften auf die Unterstützung der Stadt Rottweil beim Versuch, die 64 Arbeitsplätze doch noch in Rottweil zu erhalten.