Rottweiler Herren I und Damen I sind erstmals in der vierthöchsten Spielklasse vertreten
Von Holger Rohde
Gut gerüstet fiebert der ESV Rottweil mit seinen beiden Verbandsliga-Aufstiegs-Mannschaften bei den Herren I und Damen I dem Saisonauftakt für die Spielzeit 2010/2011 im September entgegen.
Die sportlichen Ziele sind im Vorfeld klar definiert: "Wir spielen um den Klassenerhalt", zeigt Jens Kaschuba auf, der als Vorstandsmitglied und Leistungsträger im Team fast rund um die Uhr an allen Fronten mit dem Kegeln beschäftigt ist.
Denn von abfälligen Bezeichnungen wie "Kneipensport" oder "Freizeitvergnügen" sind die Neckarstädter weit entfernt. Ihr Leistungsniveau für die vierthöchste deutsche Spielklasse unter der 1., 2. und 3. Bundesliga erfordert ein intensives Vorbereitungsprogramm – wie bei einem Fußball- oder Handballteam. "Bedingt durch die Urlaubszeit trainiert jeder Spieler eigenverantwortlich auf der Kegelbahn und auch begleitend durch Konditionsaufbau und Ausgleichstraining wie Radfahren, Joggen, Fitnessstudio und Schwimmen und kann aber auf die Unterstützung unserer beiden Trainer Katharina Zebrowski (Damen) und Ludwig Körner (Herren) vertrauen", so Kaschuba.Immerhin sind Arme, Schulter, Knie, Hüfte, und Rücken bei den Würfen stark beansprucht.Herren I: Mit insgesamt neun Akteuren gehen die ESV-Herren ohne externe Zu- und Abgänge in die Runde. Bis auf Maurice Sobott (eigene U18) haben schon alle Spieler Landesligaerfahrung. Bedingt durch den verletzungsbedingten Ausfall von Leistungsträger Reinhold Jendel für den Rundenstart (Knieoperation), "erhält unserer eigene Jugend eine Chance. Wir wollen diese Spieler gezielt aufbauen und in das Team integrieren, was zudem eine Aufgabe der erfahrenen Spieler sind wird."Damen I: Der Kader der Damen 1 bleibt ebenfalls unverändert. Acht Spielerinnen stehen zur Verfügung. Spielertrainerin Katharina Zebrowski wurde hierbei in diesem Jahr vierte bei der deutschen Meisterschaft der Auswahlteams.Anforderungen: Die sind deutlich höher als in der Landesliga. Die Herren müssen ihr Niveau der letzten Runde halten, dann haben sie in den 18 Saisonspielen gute Chancen auf den Klassenerhalt. "50 Kegel mehr im Mannschaftsschnitt würden gut tun und einen Mittelfeldplatz bedeuten", zeigt Kaschuba auf. Für den Einzelnen gleichbedeutend damit, die magische 1000er-Grenze zu übertreffen.
Bei den Damen gilt die gleiche Marschroute. Die Anzahl der Absteiger stehen erst am Ende der Runde fest, da es in Richtung 3. Bundesliga Relegationsspiele gibt, die sich entsprechend nach unten auswirken können.
Beide ESV-Teams stehen mitten in der heißen Phase mit Vorbereitungsspielen. Hochkarätige Gegner wie der ESV Ravensburg (1. Bundesliga) sowie der französische Vizemeister SC Selongey bei den Herren und KV Liedolsheim (1. Bundesliga Damen) zeigen auf, wie motiviert und professionell die Rottweiler ihre neuen Herausforderungen angehen.
Der Abschluss der Rundenvorbereitung ist das Eröffnungsspiel der Herren gegen Lokalrivale Germania Winzeln auf der neuen Kegelsportanlage in Winzeln am Samstag, 4. September. Bei den Herren wie bei den Damen ist die Liga sehr sehr hochkarätig bestückt. Es gibt keinen klaren Favoriten.
Die Herren I haben mit dem SKC Hugsweier gleich den Meister der letzten Saison zu Gast. Der Titelverteidiger aus Offenburg hatte das Aufstiegs-Relegationsspiel verloren. "Dies ist bereits zu Rundenbeginn ein echtes Highlight im ESV-Sportheim", freut sich Kaschub und hofft, dass sich bei den Heimspielen auf der geräumigen ESV-Anlage etliche neugierige Zuschauer einfinden, um sich für höherklassigen Kegelsport zu begeistern.
Die Damen I haben am ersten Spieltag noch spielfrei und starten erst eine Woche später. Dann allerdings gibt es sofort drei Derbys gegen Spaichingen, Villingen und Tuttlingen.