Ausschuss: Stadtbrandmeister Müller legt Bedarfsplan für die nächsten Jahre vor / Auch an Landesgartenschau wird schon gedacht
Welche Anschaffungen stehen bei der Feuerwehr Rottweil in den nächsten Jahren an? Der mittelfristige Feuerwehrbedarfsplan wird dem Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss in der Sitzung an diesem Mittwoch vorliegen.
Rottweil. Stadtbrandmeister Frank Müller legt darin dar, welche Ersatzbeschaffungen in Rottweil und den Stadtteilen anstehen und welche Investitionen für die Umstellung auf Digitalfunk notwendig sind.
Insgesamt hält die Feuerwehr Rottweil über 25 Fahrzeuge für den Einsatzdienst in den Orts- und Stadtteilen vor. Die Feuerwehr sei dabei bestrebt, die Fahrzeuge annähernd 30 Jahre lang zu nutzen. Das zuletzt ersetzte Fahrzeug sei laut Müller sogar 37 Jahre im Dienst gewesen. Bei Fahrzeugen im Pkw- und Transportersegment würden solche Jahresziele allerdings bei Weitem nicht erreicht. Bei 25 Fahrzeugen sollte in der Folge fast jährlich ein Fahrzeug ersatzbeschafft werden.
Durch den Bau der Feuerwache in Rottweil seien viele Fahrzeugbeschaffungen bis auf das Äußerste hin bereits geschoben worden, führt Müller an und erläutert in der Vorlage die Fahrzeugersatzbeschaffungen bis 2025 im Einzelnen: Schon in diesem Jahr wurde das Tanklöschfahrzeug TLF 4000 für die Einsatzabteilung Rottweil beschafft. Das Fahrzeug wurde Ende September in Brescia abgeholt und wird jetzt in den Einsatzdienst übernommen
Die Ersatzbeschaffung des Mittleren Löschfahrzeugs (MLF) für die Einsatzabteilung Neukirch (Nettopreis 180 000 Euro) ist ebenfalls schon im Gange. Das Fahrzeug wird vermutlich Mitte Dezember diesen Jahres in Görlitz abgeholt und wird im Januar in den Einsatzdienst übernommen. Für ein neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF) für Bühlingen war die Submission am 22. Oktober. Für das Los eins (Fahrgestell und Aufbau) haben zwei Anbieter abgegeben, für das Los zwei kein Anbieter. Hierfür werden derzeit separat Angebote eingeholt. 2021 steht die Ersatzbeschaffung des Kommandowagens (KdoW) an. Hier ist im aktuellen Haushaltsplan eine Verpflichtungsermächtigung dafür eingestellt. Es wurden mittlerweile vier Angebote unterbreitet die im geplanten Kostenrahmen liegen. Kalkuliert wird mit 50 000 Euro. 2021 ist auch die Beschaffung eines zusätzlichen Mannschaftstransportwagens für die Einsatzabteilung Rottweil geplant. Das Fahrzeug ist seit der Aufstellung des Investitionsplans im Haushalt 2019 für das Jahr 2021 eingetaktet. Damals ging die Feuerwehr von einer Investition von 50 000 Euro aus, diese wurde nun durch den Kauf eines "kleineren Gebrauchtfahrzeugs" um 10 000 Euro nach unten korrigiert. Der Zuschuss verringert sich ebenfalls, so dass das Fahrzeug etwa 35 600 Euro kosten würde. 2022 steht die Ersatzbeschaffung für das bisherige Löschfahrzeug LF 8/6 in Feckenhausen als MLF an. Das bisher vorhandene Fahrzeug LF 8/6, Baujahr 1994, habe demnächst "das Ende seiner Lebenszeit erreicht". Das Fahrzeug soll mit einem kleineren MLF (mittleres Löschfahrzeug), analog dem noch in diesem Jahr kommenden Fahrzeug für Neukirch, ersetzt werden. Kosteneinsparung: rund 110 000 Euro. Die Ersatzbeschaffung des Mannschaftstransportwagens für die Einsatzabteilung Neukirch wurde 2020 geschoben und steht nun 2022 an. Die Drehleiter für die Einsatzabteilung Rottweil steht 2023 auf der Liste (Nettopreis 596 000 Euro). Sie wird dann 30 Jahre alt. Für die Zehn-Jahres-Wartung wäre mit Reparaturen für mehrere zehntausend Euro zu rechnen. 2025 soll das bisherige Löschfahrzeug LF 8/6 für die Einsatzabteilung Hausen mit einem vergleichbaren Löschfahrzeug LF 10 (nur Fahrzeugtausch) ersatzbeschafft werden. Aus topografischen Gründen der Gemarkung des Ortsteils Hausen sei weiterhin ein Fahrzeug auf einem Allradfahrgestell mit einer entsprechenden Löschwassermenge, die nur auf einem LF 10 auf einem LKW-Fahrgestell abgebildet werden kann, notwendig. 2025 steht die Ersatzbeschaffung des Vorausgerätewagens (VGW) als MLF für die Einsatzabteilung Rottweil an. Das Fahrzeug, bisher ein VW-Bus mit Werkzeug zur technischen Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen ausgerüstet, steht aufgrund seines Alters auf der Liste. Dieser Fahrzeugtyp zur schnellen Unfallrettung werde derzeit überwiegend als Mittleres Löschfahrzeug auf einem allradangetriebenen Transporterfahrgestell ersatzbeschafft, heißt es. Das MLF könne für Kleineinsätze aller Art sowie einem Löschwassertank ausgestattet werden.
Stadtbrandmeister Müller blickt bereits in Richtung Landesgartenschau 2028, wo man mit einem wendigen Fahrzeug gut aufgestellt wäre. Zu den Veranstaltungsörtlichkeiten mit erhöhtem Menschenaufkommen müsste dann im Einsatzfall nicht mit dem großen Löschfahrzeug gefahren werden. Es sei außerdem damit zu rechnen, dass bei der Landesgartenschau regelmäßig Brandsicherheitswachen gestellt werden müssen. Die KSV-Sitzung beginnt am heutigen Mittwoch um 17 Uhr in der Stadthalle.