Rezension: Reisetagebuch von Christopher Schacht: "Mit 50 Euro um die Welt"

 "Das Leben wartet auf dich. Du musst nur losgehen und es dir holen." Mit diesem Satz beginnt Christopher Schacht seine Biografie "Mit 50 Euro um die Welt". Nach dem Abitur beschließt er, mit einem Startkapital von nur 50 Euro um die Welt zu reisen, ganz ohne Flugzeug. Wie weit er kommt und wie lange er weg sein wird, weiß er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Am Ende hat Schacht mehr als 100 000 Kilometer in 1512 Tagen zurückgelegt. Das Reisetagebuch, das 299 Seiten und viele farbige Bilder enthält, ist im Mai 2018 im adeo-Verlag erschienen und als gebundene Ausgabe für 20 Euro erhältlich. Der Autor will mit seinem Buch all Generationen ansprechen. Es ist in vier Etappen eingeteilt und enthält zusätzlich 55 hilfreiche Tipps für Backpacker mit kleinem Budget zu Vorbereitung, Gepäck, Unterkunft, Arbeiten unterwegs und vielem mehr. In seinem Buch beschreibt er sehr anschaulich seinen Reiseverlauf, dazu sind viele farbige Bilder und Landkarten enthalten.

Die erste Etappe (1. Juli 2013 bis März 2014) spielt in Europa, auf dem Atlantik und den Karibischen Inseln. Christopher Schacht erzählt von seinem ersten Trampen, wie er in Spanien das Segeln lernt und wie er anschließend den Atlantik auf einem Kutter überquert. Um einen Schlafplatz zu haben, kümmert er sich in der Karibik um eine liegende Jacht. Schacht verbringt dort viel Zeit mit Einheimischen und hält Ausschau nach einem Boot in Richtung Südamerika. Während seiner Reise muss Schacht immer wieder auf passende Segel-Saisons warten, damit er weiterreisen kann, mit viel Glück und Charme findet er aber immer wieder einen Platz auf einem Boot.

Auf seiner zweiten Etappe Südamerika (März 2014 bis April 2015) lebt er mit Ureinwohnern, wohnt in einem Drogenkartell, arbeitet in Brasilien in einer Goldmine, lernt kochen, entzündet sich einen Zeh, fliegt mit einem Helikopter über den Amazonas, besteigt viele Berge und lernt vor allem viele neue Leute und die Gastfreundlichkeit in Südamerika kennen und schätzen.

Bei der dritten Etappe (April 2015 bis November 2015) auf dem Pazifik und den pazifischen Inseln erlebt er eine Äquatortaufe, erfährt die Großzügigkeit der Seeleute, besteigt einen aktiven Vulkan und lernt ganz neue Währungen kennen. Seine vierte Etappe (November 2015 bis Juli 2017) führt Schacht nach Asien und in den mittleren Osten. Er wird verwechselt und gerät in Seenot. Während seines langen Aufenthalts in Korea lernt er Koreanisch, arbeitet als Fotomodel und lebt in einem Kloster. Auf seiner weiteren Reise isst er "die leckerste Suppe der Welt", taucht in eine wunderbare Unterwasserwelt ein und trifft in Indien Micha, eine Bekanntschaft aus dem Internet, die nun real wird.

Auf seiner Reise um die Welt lernt Christopher Schacht viel Neues kennen. Er schließt viele neue Freundschaften, macht unbezahlbare Erfahrungen und lernt sich selbst und seinen Glauben besser kennen. Man spürt, dass ihm der Glaube an Gott auf dieser Reise sehr viel Hoffnung gegeben hat. Das Reisetagebuch wird durch die Gefühle und Zitate lebendig, Schacht schmückt seine Schilderungen mit vielen, auch unbekannten Sprichwörtern aus, die dem Buch einen ganz eigenen Charakter geben.

Ich empfehle dieses Buch, denn es ist nicht nur motivierend, sondern auch inspirierend, weil toll geschrieben. Man fühlt sich mitten in der Geschichte. Christopher Schacht macht Lust auf Reisen, er motiviert zu leben, zum Glücklichsein. Eine Empfehlung für Reiseliebhaber und die, die es noch werden wollen.  Der Autor ist Schüler der Klasse 8b des Leibniz-Gymnasiums in Rottweil.