Cornelia Fahrion singt Sopran mit stimmlicher Sicherheit. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Junge Musiker überzeugen mit Barockstücken von Großmeistern

Neu im 11. Sparkassen-Podiumskonzert sind der Ort, die Predigerkirche, und die Organisation. Diese übernimmt die Musikschule Rottweil, so Musikschulleiterin Gabriele Hammen beim Konzert mit Julika Lorenz und dem Ensemble "Le Tic-Toc-Choc".

Rottweil (hf). Die jungen Musiker hatten Stücke des Barock einstudiert und brachten zwei Großmeister zu Gehör: Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach. Eingerahmt wurden die Werke für Violine Solo von einer Kantate von Telemann und einer Psalmvertonung von Johann Nicolaus Hanff.

Gleich zu Beginn ließ das Ensemble "Le Tic-Toc-Choc" mit der Kantate "Jauchzt, ihr Christen, seid vergnügt" aufhorchen. In müheloser Leichtigkeit sang Cornelia Fahrion, Sopran, Koloraturen in klarer Höhe und stimmlicher Sicherheit. Julika Lorenz spielte ihre Barockvioline hell über dem Basso continuo. Candela Gomez Bonet musizierte das Barockcello bei den schnellen Tempi leicht und temperamentvoll, Niels Pfeffer das Cembalo sicher und zurückgenommen. Langer Anfangsbeifall ließ nicht auf sich warten.

Die 6. Fantasie e-moll von G.Ph.Telemann gilt als sehr introvertiertes und nicht leicht zu spielendes Werk. Die junge Geigerin Julika Lorenz interpretierte den Moll-Charakter in ruhigem Duktus und erzielte im Grave die beabsichtigte Vielstimmigkeit auf der Solovioline. In der absteigenden Chromatik klangen Härten an, die im Siciliana durch wärmere Bogenführung ausgeglichen wurden.

Das Allegro erschien etwas zu dominant staccato. Die Sonata IV c-moll von Johann Sebastian Bach für Violine und Cembalo musizierte Julika Lorenz ruhig und klar, im Allegro die schnellen Tempi forcierend und sicher durchhaltend vor dem von Niels Pfeffer gespielten Cembalo, das dieser im Adagio gedämpfter zurücknahm.

Julia Lorenz bewies in der Partita I h-moll von Bach in allen vier Sätzen mit zusätzlichen Variations-Doubles große Sicherheit. Vor allem in der schnellen Corrente beherrschte sie die Tremolie und steigerte im vierten Satz "Tempo di Borea" wiederholt die Vielstimmigkeit auf dem Solo-Instrument. Für Kammermusik in kleinster Besetzung ist dieser große Raum schwierig zu füllen. Der große Raum der Predigerkirche ist für das Soloinstrument schwierig und ließ das Instrument zu zurückgenommen wirken.

Voller erklang das letzte Stück : "Ich will den Herrn loben allezeit" von Hanff mit dem Gesamtensemble. Wieder überzeugte die Sopranistin mit ihrer klaren, hohen Stimme und ihrer beeindruckenden Interpretation des Psalm-Textes. Nicht ohne Zugabe entließen die jungen Musiker die zahlreichen Konzertbesucher.