Vorsitzender Christian Eckel inmitten der Festanlage, die durch den Umzug größtenteils unbrauchbar wird. Foto: Kammerer

Ungewisse Zeiten für den Rottweiler Verein. Festanlage wird durch Umzug unbrauchbar.

Rottweil - Die Zukunft der Rottweiler Eisenbahn- und Modellbaufreunde ist ungewiss. Nachdem der Bahnhof Anfang Juni an Achim Sautter aus Balingen verkauft wurde, müssen sie nun zum Jahresende ihre Vereinsräume im Obergeschoss des Gebäudes verlassen.

Im Juli erreichte die Eisenbahner unter der Leitung von Christian Eckel die Kündigung des Mietvertrags. Daraufhin wurde ihnen von Seiten der Bahnhofseigentümer zwar der Vorschlag gemacht, gegen eine Mieterhöhung doch in den Vereinsräumen im Obergeschoss bleiben zu können.

"Diese Mieterhöhung liegt aber komplett außerhalb unserer finanziellen Möglichkeiten", bedauert Vorsitzender Eckel. Auch zusätzliche Veranstaltungen, um die erhöhte Miete dann doch finanziell tragen zu können, lägen außerhalb ihrer personellen Kapazitäten. Und so müssen die Eisenbahner nun nach einem neuen Domizil Ausschau halten, nachdem sie ihre Vereinsräume Anfang 1986 bezogen und schrittweise komplett renoviert hatten.

Achim Sautter will die Räume im Bahnhofsgebäude nun für gewerbliche Zwecke vermieten. Für die Eisenbahner ergibt sich durch den Auszug ein enormer Verlust – in materieller wie auch in psychischer Hinsicht.

Fünfstellige Summe in Festanlage investiert

"Wir haben im Laufe der Jahre eine gut fünfstellige Summe in unsere Festanlage investiert. Bis auf Teile der Gleise und die Steuerung wird diese nun beim Umzug unbrauchbar", erklärt Eisenbahnliebhaber Eckel bedauernd. Einige der Mitglieder seien bereits seit der Gründung des Vereins im Jahr 1985 mit von der Partie, erzählt er weiter. Für sie sei es natürlich besonders niederschmetternd, wenn das Produkt ihrer jahrelangen Arbeit mit dem Umzug verloren geht.

"Wenn wir eine neue Unterkunft finden, dauert es mindestens noch mal drei Jahre, bis wir wieder eine Anlage aufgebaut haben, die wir auch bei einem ›Tag der offenen Tür‹ zeigen können", schildert Eckel das Dilemma, in dem der 26 Jahre alte Verein nun steckt.

Der "Tag der offenen Tür" an den ersten drei Adventswochenenden, sowie die "Dampftage" mit den Eisenbahnfreunden Zollernbahn (EFZ) im Herbst hatten bislang das finanzielle Überleben des Vereins gesichert.

"An den ›Dampftagen‹ werden wir dieses Jahr teilnehmen", sichert Eckel den Rottweiler Modellbahnfans zu. Doch danach steht der Auszug an. "Ich hoffe, dass es trotzdem einen Neustart gibt und wir einige Mitglieder finden, die diesen mittragen", lautet Eckels Appell. Er sei nach wie vor auf der Suche nach einem neuen Domizil für seinen Verein.