Jubel bei der HSG Rottweil nach dem knappen 30:29-Derbysieg gegen den SV Hausen. Foto: Peiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Siggi Katzmeier trotz Sieg nicht rundum zufrieden

(cpe). Da hatte der SV Hausen im Derby der favorisierten HSG Rottweil über die gesamte Spielzeit hervorragend Paroli geboten, um vor über 300 Zuschauern in der Rottweiler Doppelsporthalle dem neuen Tabellenführer dennoch knapp mit 29:30 zu unterliegen.

Jochen Barth, Trainer des SV Hausen, war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Seine junge Mannschaft hatte alles versucht, hatte trotz vieler Zeitstrafen zu Beginn der zweiten Halbzeit, sich immer wieder heran gekämpft, lag zwei Minuten vor Schluss sogar mit 29:28 in Front, um nach einem Doppelschlag von Steffen Weinmann noch zu verlieren. Auf die beiden Schiedsrichter war der Ex-Spieler der HBW Balingen-Weilstetten und jetzige SVH-Trainer nicht gut zu sprechen. "In der zweiten Halbzeit hagelte es viel zu viele Zeitstrafen. Dies hatte den Anschein, als ob die Partie überhart geführt worden wäre, aber so war es ja nicht. Die Schiedsrichter waren hier viel zu kleinlich".

Obwohl der SVH teilweise in dreifacher Unterzahl spielte, zeigte die Truppe von Jochen Barth aber eine ganz starke Leistung, was trotz der knappen Niederlage Hoffnung für die Zukunft macht. Die jungen Spieler hatte in der Schlussphase sogar ein spielerisches Übergewicht. Hier agierte die HSG teilweise auch ein wenig überheblich und verzettelte sich zudem in vielen Einzelaktionen. "Das kann ich so nicht akzeptieren. Anstatt den freien Mann anzuspielen, haben es viele bei uns immer wieder auf eigene Faust probiert", prangerte Rottweils Trainer Siggi Katzmeier an. Dies gefiel dem erfahrenen HSG-Trainer überhaupt nicht, so nahm sich Katzmeier auch einige seiner Spieler an der Seitenlinie zur Brust und forderte mehr Mannschaftsspiel.

Am Ende durfte die HSG Rottweil zwar jubeln, aber Katzmeier hat schon angedeutet, dass es nach dem Nachholspiel am heutigen Mittwoch gegen den Vorletzten TG Schura (19 Uhr, Doppelsporthalle Rottweil) ernsthafte Worte an einige Kandidaten geben werde. "Wir haben am kommenden Freitag eine Mannschaftssitzung und da werden diese Dinge von mir klar angesprochen".

Gespräche wird es sicher auch beim SV Hausen geben, aber die werden dahingehend sein, dass Trainer Barth seinem Teams wohl aufzeigt, dass mit der gezeigten Leistung vom Derby in den kommenden Wochen auch die notwendigen Punkte geholt werden, damit der SV Hausen von den hinteren Tabellenplätzen wegkommt. Dabei war nicht nur die Leistung der jungen Spieler beachtlich, sondern auch das Auftreten von Tobias Maier, der zehn Tore erzielte und auch in der Abwehr seinen Mann stand, eine Vorstellung zeigte, die von ihm schon seit Jahren nicht mehr gesehen wurde. Darauf angesprochen hatte Hausens Trainer eine einfache Erklärung: "Er trainiert unter mir jetzt auch wieder mehr, gerade im konditionellen Bereich", grinste Barth.